ATLAS: Fälliger Schritt
Günter Schenke über Integrationspreis und „Duldung“
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Einen schöneren Abschluss hätte die Woche der ausländischen Mitbürger nicht haben können als die Verleihung des Integrationspreises am Sonnabend im Treffpunkt Freizeit. Den Preis, den der Ausländerbeirat initiiert hat, stattete die Stadtverordnetenversammlung mit tausend Euro aus. Das ist nicht viel, aber wer die Feierstunde am Sonnabend erlebt hat, nimmt den Eindruck mit, dass es den Einreichern der Projekte nicht vordergründig aufs Geld ankommt. Die Preisverleihung und die festlich-freudige Atmosphäre auf der Veranstaltung kann als gutes Zeichen für die Toleranz gegenüber Menschen aus anderen Kulturkreisen, mit anderer Sprache oder Hautfarbe gelten. Die Repräsentanten der Stadt wie die Vorsitzende der Stadtverordnetenversammlung Birgit Müller und Oberbürgermeister Jann Jakobs verkörpern diesen Geist in besonderem Maße. Sie und die Sozialbeigeordnete Elona Müller erhielten daher von der Flüchtlingsberatungsstelle des Diakonischen Werkes einen „Integrationspreis außer Konkurrenz“, weil sie sich seit Jahren für die Verbesserung der Lebenssituation von Flüchtlingen einsetzen – vielleicht ein letzter Anstoß für einen längst fälligen weiteren Schritt: Flüchtlingen, die seit Jahren nur „geduldet“ sind, ein Aufenthaltsrecht zu geben.
Günter Schenke
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