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ATLAS: Falsche Feinde

Ein Baubeigeordneter, der sich die Erhöhung des Radfahreranteils auf die Fahnen geschrieben hat, muss natürlich für anständige Radwege sorgen – so weit, so gut. Deshalb ist es nur folgerichtig und begrüßenswert, dass sich Matthias Klipp für einen solchen zwischen dem Neuen Palais und Golm einsetzt, sogar ein Radschnellweg soll es dort werden.

Von Katharina Wiechers

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Ein Baubeigeordneter, der sich die Erhöhung des Radfahreranteils auf die Fahnen geschrieben hat, muss natürlich für anständige Radwege sorgen – so weit, so gut. Deshalb ist es nur folgerichtig und begrüßenswert, dass sich Matthias Klipp für einen solchen zwischen dem Neuen Palais und Golm einsetzt, sogar ein Radschnellweg soll es dort werden. Doch wieder einmal hat sich der Grünen-Politiker mit seinen Plänen Feinde gemacht. Er will einen Asphaltweg, das Landesdenkmalamt nicht. Er will den rechten der drei Wege, das Landesdenkmalamt den mittleren. Doch anstatt diese Debatte zu Ende zu führen und gemeinsam mit Landeskonservator Thomas Drachenberg nach einer einvernehmlichen Lösung zu suchen, setzt Klipp auf die Durchschlagskraft seiner Bautruppe. Nach dem Motto: Ist der Weg erst asphaltiert, wird der Streit vergessen sein und die Denkmalschützer verstummen. Dass sein Sprecher auf „bauvorbereitende Maßnahmen“ verweist, ändert nichts. Denn wozu sollte ein Weg vorbereitet werden, der so an dieser Stelle möglicherweise gar nicht entstehen wird? Klipp wird diesen Kampf nicht dadurch gewinnen, indem er Tatsachen schafft. Denn dieser Radweg soll nicht irgendwo entstehen, sondern innerhalb des Unesco-Weltkulturerbes. Dort hat nun einmal der Denkmalschutz ein gewichtiges Wörtchen mitzureden. Und das ist auch gut so.

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