zum Hauptinhalt

Landeshauptstadt: „Familie Grün“ demoliert

Kinderplastik umgestürzt / Reperaturkosten unklar

Stand:

Innenstadt - Nur zwei Keramik-Schuhe und eine scharfe Bruchkante erinnern an „Kind Grün“. Das kleinste Mitglied der bekannten Skulpturengruppe „Familie Grün“ ist in der Nacht zum gestrigen Tag umgestürzt und schwer beschädigt worden. „Der Rumpf der Figur lag auf dem Boden“, sagte gestern Birgit-Katharine Seemann. Die Fachbereichsleiterin Kultur hatte das ramponierte Keramikkind auf dem Weg zu ihrer Arbeit entdeckt und die Polizei verständigt, die nun wegen Sachbeschädigung ermittelt. Die verbliebenen zwei Figuren der Gruppe sind jetzt mit einem niedrigen Baustellenzaun gesichert.

Ob das demolierte „Kind Grün“ in absehbarer Zeit wieder repariert werden kann, blieb gestern unklar. „Vielleicht lässt sich die Figur im Sommer wieder aufstellen“, sagte Carola Buhlmann. Die 82-Jährige Künstlerin aus Neu Fahrland hatte das Kunstwerk 1980 mit ihrem jüngst verstorbenen Mann kreiert. Ungewiss ist auch, mit welchem Geld „Kind Grün“ geflickt werden soll. Die Verwaltung besitzt für Reparaturen von Kunst im öffentlichen Raum einen Etat von 6000 Euro im Jahr. „Wenn wir davon im Januar sehr viel ausgeben, ist für den Rest des Jahres nichts mehr da“, sagte Seemann gestern. Deswegen hoffe sie wie in der Vergangenheit auf Spenden für die charakteristisch grüne Skulpturengruppe. Im Sommer 2007 war „Frau Grün“ der Arm abgeschlagen worden. Auch diese Reparatur wurde mit Hilfe einer Spendensammlung finanziert. Nach einer erneuten Attacke in diesem Sommer drohte die Keramik- Frau sogar umzustürzen.

Die „Familie Grün“ gilt als ein Wahrzeichen der Brandenburger Straße. Seit 2007 soll die Verwaltung laut Beschluss der Stadtverordneten ein Konzept zur Sanierung der Figuren vorlegen. H. Kramer

H. Kramer

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
console.debug({ userId: "", verifiedBot: "false", botCategory: "" })