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Landeshauptstadt: Familien-Happening mit Live-Musik

Das Stadtwerke-Festival mit Bands für jung und alt im Neuen Lustgarten war gestern trotz großer Hitze sehr gut besucht

Stand:

Innenstadt – Mit Picknickdecken, Zwei- Liter-Wasserflaschen und Sonnencreme waren gestern Nachmittag viele Besucher zum Stadtwerke-Festival in den Lustgarten gekommen. Als sie sich auf den Rasen vor der großen Open-Air- Bühne setzten, flirrte die Luft.

„Klar wäre es bei dieser Hitze schön, baden zu fahren, aber am See gibt“s nicht so gute Musik“, sagte die 19-jährige Jaana Ehmke. Sie hörte die junge Rockband „Revolverheld“ aus Hamburg zum ersten Mal und war begeistert.

Andere Besucher waren vom Badeausflug schon wieder zurück. „Wir sind unseren Kindern zuliebe noch her gekommen“, sagte Janine Lechner (34), die mit ihrem Mann Thomas (33) einen der wenigen schattigen Plätze gefunden hatte. Sohn Dominik war indes längst bei den Wasserspielen. In einer blauen Badehose und mit einer wasserfesten Deutschlandflagge auf dem Oberarm sprang der Sechsjährige mit einem Gartenschlauch über den Rasen und besprengte sich mit einem neu gewonnenen Freund. Auch das Werfen nasser Schwämme durch aufgehängte Toilettendeckel erfreute sich bei den Kids großer Beliebtheit. Ein bisschen verwaist wirkten bei den hohen Temperaturen hingegen die Mal- und Bastelstraße sowie die Ausstellung „150 Jahre Erdgas in Potsdam“.

Der wohl am besten besuchte Stand an diesem Tag war die Trinkwasserbar der Energie und Wasser Potsdam GmbH. Dort wurden im Laufe des Tages etwa 4000 Plastikbecher mit erfrischendem Wasser kostenlos an die Besucher ausgeschenkt. Die umliegenden kommerziellen Getränkewagen hätten hingegen mehr Kundschaft bewältigen können. Rund 100 Liter Bier wurden bis zum frühen Abend pro Stand ausgeschenkt. „Der große Ansturm kommt bestimmt noch, wenn es kühler wird und Maffay spielt“, so ein Zapfer zuversichtlich. Den Appetit schien die Hitze jedoch weniger zu beeinträchtigen. Die Schlangen vor den Würstchenbuden waren lang wie immer.

Andrang herrschte auch beim Stand der Krankenkasse AOK, an dem für die Aktion „Mit dem Rad zur Arbeit“ geworben wurde. Daneben gab es zwei Schwungräder, mit denen man im Überschlag um die eigene Achse fliegen konnte. „Mir wird schon vom Zusehen schwindelig“, sagte eine junge Stand-Mitarbeiterin. Aber die Sanitäter hatten einen ruhigen Tag. Uwe Hoffmann vom Deutschen Roten Kreuz sagte: „Bei 15 Leuten hat der Kreislauf schlapp gemacht. Es war aber kein ernster Fall dabei.“ Die Stadtwerke waren mit dem Verlauf des Festes sehr zufrieden. „Es waren mindestens so viele Menschen da wie im vergangenen Jahr, etwa 80 000“, sagte Geschäftsführer Peter Paffhausen.

Und was sagen die Besucher dazu, dass das Festival mit ihren Kundengeldern finanziert wird? „Das Geld ist gut angelegt“, sagte der Potsdamer Bernd Rößler. Er komme jedes Jahr hierher und finde es toll, Sänger wie Peter Maffay live zu sehen. Wenig Verständnis habe er jedoch dafür, dass es einen nicht öffentlichen VIP-Bereich für etwa 1000 geladene Gäste gab. „Wir zahlen alle für unseren Strom und unser Wasser. Darum sollte bei so einem Fest niemand bevorzugt werden.“ Juliane Schoenherr

Juliane Schoenherr

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