Landeshauptstadt: Familiensache Fanfarenzug
Bei WM in Kanada sind drei Mertens’ dabei / 95 aktive und 55 Fördermitglieder
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Wenn der Potsdamer Fanfarenzug Ende Juni nach Calgary in Kanada zur 100. Stampede Parade und zu den Weltmeisterschaften der Marching Show Bands eine 75-köpfige Crew schickt, dann sind da gleich drei Mertens’ dabei. Mutter Janine bläst die Grundstimme, die elfjährige Tochter Anne die Oberstimme und Vater Thomas übernimmt Betreuungsfunktionen. Als Sozialpädagoge ist er bestens geeignet, das muntere paukende und trompetende Völkchen zu Parade und Wettbewerb zu geleiten.
Bei Tochter Anne ist die Aufregung besonders groß, denn es ist ihre erste große Auslandsreise mit dem Fanfarenzug und wenn sie vorerst auch nur an der Stampede teilnimmt, so muss sie doch erstmalig vor internationalen Publikum beweisen, was sie in vier Jahren bem Fanfarenzug gelernt hat. Nach 1993 und 1996 ist es die dritte Teilnahme der Potsdamer an einer WM in Kanada. Die Weltmeisterschaften finden alle zwei Jahre in immer einem anderen Land statt. Potsdam war schon zweimal Ausrichter, nämlich zur Bundesgartenschau 2001 und nochmals 2010.
Anne ist übrigens ein echtes Fanfarenzug-Kind. Mama Janine nahm sie schon als Baby zu den Proben mit und Anne war eher sauer, wenn sie mal zu Hause bleiben musste. Folgerichtig wurde auch sie aktives Mitglied im Fanfarenzug, als das mit acht Jahren möglich wurde. Vater Thomas war schließlich als Förderer und Helfer ebenfalls mit von der Partie. Drei bis vier Jahre heißt es üben, üben, üben, bis ein Auftritt in der Marching-Show- Mannschaft winkt. Doch bei Auftritten in der Stadt kann die Jugend schon früher beweisen, dass sie Instrument und Marschieren beherrscht.
„Ohne unsere vielen Förderer und Helfer wäre die Arbeit des Fanfarenzuges überhaupt nicht denkbar“, sagt Thomas Knüpfer, Geschäftsstellenleiter der SG Fanfarenzug Potsdam e.V., der derzeit 95 aktive und 55 fördernde Mitglieder hat. Beim Nachwuchs sei die Tendenz steigend, sagt Knüpfer. Er betont aber, dass immer wieder neue Mitstreiter gesucht würden. Denn der Alltag eines Aktiven im Fanfarenzug ist hart. In ruhigen Zeiten treffen sich die Übenden zweimal in der Woche und dazu noch an den Wochenenden. Kurz vor Wettkämpfen wird noch öfter geprobt. Hinzu kommen Trainingslager und die Auftritte. Für Anne ist das alles kein Problem, denn die Familie lebt nicht nur für den Fanfarenzug, der Fanfarenzug ist auch die Familie, mit der man viel Freizeit verbringt, gemeinsam sportliche und kulturelle Ereignisse wahrnimmt und natürlich auch feiert. Im vergangenen Jahr trat der Fanfarenzug 53-mal auf, davon 36-mal in Potsdam. H. Dittfeld
Am 1. Mai eröffnet der Potsdamer Fanfarenzug seine Auftrittssaison im Sportstadion Luftschiffhafen. Beginn: 14.30 Uhr. Karten kosten fünf Euro, ermäßigt drei Euro, Kinder bis 14 Jahre frei.
H. Dittfeld
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