Landeshauptstadt: Familienwohnen am Baggersee
Vorläufiger Abschluss des Masterplanverfahrens Stern/Drewitz/Kirchsteigfeld
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Am Stern - „Familienwohnen am Schäferfeld“, das ist einer der Vorschläge, die Ina Zerche von der Complan GmbH gestern zum Abschluss des Masterplanverfahrens für die Wohngebiete Stern/Drewitz/Kirchsteigfeld im Jugendklub 18 vortrug. Nach Meinung der Planer bestehe hier in der Nähe des Baggersees ein geeignetes Potenzial für eine Wohnbaufläche, die gerade für Familien attraktiv sein dürfte. Zum Baggersee solle ein Übergang geschaffen werden, um das kleine Gewässer stärker für die Erholung nutzen zu können. Das erfordert eine gewisse Infrastruktur, wenigstens öffentliche Toiletten. Aber das ist nicht Gegenstand der Masterplaner, eher der Feinplaner. „Wir sind uns bewusst, dass wir hier in Konflikt mit den Garagenbesitzern geraten“, sagte Zerche. Wo die Ersatzstellplätze für die hier befindlichen 750 Garagen geschaffen werden können, sagt der Masterplan, der ein Grundgerüst künftiger Entwicklungen ist, nicht.
Das Familienwohnen am Baggersee ist einer von fünf Gestaltungsschwerpunkten, welche die Stadtplaner für notwendig halten, um die Qualität der drei Stadtteile im Potsdamer Süden aufzuwerten und die Teile besser miteinander zu verbinden. Der Verbindung dient zu allererst ein „grünes Freizeitband“, welches sich vom Kirchsteigfeld bis zum Jagdhaus Stern an der Nuthestraße hinzieht, eine Nord-Süd-Waldachse mit einem Museumsstandort am Wegestern. Bauliche Ergänzungen mit Versorgungseinrichtungen, die das Angebot im Sterncenter ergänzen, könnten die Stadtachse am Übergang zum Kirchsteigfeld weiter aufwerten.
Neu ist der Begriff „Gartenstadt Drewitz“ für das letzte DDR-Neubaugebiet. Der neue Name ist Programm. Nach den Vorstellungen der Complan-Leute solle hier im Zusammenwirken mit den Wohnungsunternehmen verstärkt die Möglichkeit geboten werden, gewerbliche Dienstleistungen anzubieten, um jungen Leuten die Kombination von Wohnen und Arbeiten zu ermöglichen Um zur „Gartenstadt“ zu kommen, sollte den Bewohner dort eine Art „Landnahme“ gestattet werden, das heißt sie sollen sich einbringen in die Grüngestaltung und eigene Mietergärten nach ihren Ideen ausstatten.Veränderungen sind schließlich laut Masterplan am Bahnhof Medienstadt und in der Dorflage Drewitz geboten. Im Drewitzer Dorfkern solle die Wohnfunktion gestärkt und allgemein die Verbindung zwischen Dorf und den Wohngebieten verbessert werden. Der Missstand am Bahnhof Medienstadt ließe sich schon durch die Gestaltung des Vorplatzes und durch neue Nutzungen in den leer stehenden Gebäuden beheben.
Der Masterplan besticht durch seine einfachen und klaren Aussagen. Jeder erkennt, wohin die Planer wollen. Jörn-Michael Westphal, Pro-Potsdam-Geschäftsführer, sprach in einer Art jugendlichem Elan davon, dass jetzt die Planung abgeschlossen sei, „und morgen fangen wir an“. Oberbürgermeister Jann Jakobs musste diesen Elan bremsen. Es sei noch viel Planung notwendig, sagte er. Dazu gehört mit Sicherheit die weitgehend offene Finanzierung der Projekte.
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