MEINE Woche: Fanfarengold

Es ist schon ein stolzes Alter, 45 Jahre - vielleicht nicht für einen Menschen, aber für einen Verein. Meine Rede ist vom Fanfarenzug Potsdam, der am Montag seinen Geburtstag hatte. Schon am Sonntag feierten wir diesen Tag vor, begaben uns mit Booten auf die Havel und paddelten los. Auch wenn wir viele waren an diesem Morgen, so waren die Boote dennoch nicht voll besetzt – deshalb suchen wir immer junge Menschen, die Lust haben neben dem Training auch solche Ausflüge mitzumachen. Seit zwölf Jahren ist dieser Verein Teil meines Lebens. So ging ich auch diesen Montag zum Training, um Fanfare zu spielen, Freunde zu treffen und zwei Stunden lang vom Alltag abzuschalten. Mein Leben hat sich seit meiner Mitgliedschaft im Fanfarenzug verändert, was aber immer blieb, war mein Hobby.

Ein Hobby, das mir viel Spaß macht, aber hin und wieder auch mit Arbeit verbunden ist, gerade wegen der Wettkämpfe. So war es auch am 7. Juni wieder soweit. Wir fuhren zur „Fanfaronade“, die Meisterschaft des Märkischen TurnerBundes für Fanfarenzüge und hatten das Ziel, nach sechs Jahren wieder eine Goldmedaille in der Hand zu halten. Tatsächlich spürte man, dass dieses Mal etwas in der Luft lag, unsere Chance da war – und so gewannen wir. Für diese kurzen, aber intensiven Momente ging ich vor der Meisterschaft wie alle anderen fast täglich zum Training. Unser Ziel ist es, das Publikum zu begeistern. Wenn dabei noch eine wunderschöne goldene Medaille rauskommt – umso besser! Die hat bei mir jetzt einen Ehrenplatz. Und falls ich doch einmal vergessen sollte, warum ich nach einem langen Uni-Tag noch zum Training gehe, ist sie ein guter Ansporn. Den brauche ich aber so gut wie nie. Ist es doch Ansporn genug jede Woche die Gesichter derer zu sehen, mit denen mich eins verbindet – der Fanfarenzug Potsdam.

Maria Lehmann ist 22 Jahre alt, ist Studentin und lebt in Potsdam.