Landeshauptstadt: Fanghänel dankt Stadt
Rathaus empfiehlt Anruf bei Bombenverdacht
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Stern - Wegen der Bombenentschärfung musste am Freitag ein ganzer Stadtteil evakuiert werden – erstmals war in Potsdam der Kampfmittelbeseitungsdienst auf den Hinweis eines Bürgers hin aktiv geworden. Am gestrigen Montag hat sich Rainer Fanghänel, der Besitzer und Bewohner des betroffenen Grundstücks in der Wildeberstraße 44, mit einer Danksagung an die Verantwortlichen unter anderem in der Stadtverwaltung, beim Kampfmittelbeseitigungsdienst, bei Polizei, Feuerwehr, den Rettungsdiensten und den freiwilligen Helfern zu Wort gemeldet. „Weiterhin möchten wir den betroffenen Potsdamer Bürgern für ihr Verständnis und ihre Geduld unseren herzlichen Dank aussprechen“, so Fanghänel und sein Enkelsohn Tobias Hohenstein.
Wie berichtet hatte eine nur halb detonierte US-amerikanische Fliegerbombe aus dem Zweiten Weltkrieg mit 60 Kilogramm Sprengstoff jahrzehntelang direkt neben der Kellerwand des Hauses in 2,50 Meter Tiefe geschlummert. In der Familie – das Haus gehörte zuvor Fanghänels Schwiegervater - war die Bombe zwar bekannt, aber vergessen worden, wie Fanghänel erklärte. Erst nach der Bombensprengung in München im August war er von seiner Schwägerin wieder auf das explosive Erbe aufmerksam gemacht worden – und hatte auf eigene Kosten für mehr als 900 Euro eine Firma mit der Untersuchung beauftragt. Die Bombe hatte im früher als Kohlenkeller genutzten Raum eine Delle in der Wand hinterlassen, berichtete Fanghänel. Die eigentliche Entschärfung wurde wie berichtet von Stadt und Land finanziert.
Potsdamer, die auf ihrem Grundstück eine Weltkriegsbombe vermuten, sollten sich damit entweder an das städtische Ordnungsamt oder an die Feuerwehr wenden, erklärte Stadtsprecher Markus Klier am Montag auf Anfrage. Der Kampfmittelbeseitigungsdienst werde den Sachverhalt dann abklären. Zu möglichen Kosten für die Grundstückseigentümer konnte die Stadt am Montag keine Angaben machen. Das Stadtgebiet wird seit 2006 systematisch nach Blindgängern abgesucht – Priorität haben Kitas, Schulen sowie häufig genutzte Forstwege. jaha
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