ATLAS: Farbbereit

Ach ja, die Breite Straße. Die IHK, wie verschanzt in ihrer Wehrbastion, die so lang ist, wie in der Prignitz Dorfstraßen. Die Straße – magistralenbreit und weit und zugig – vorgestern umgebaut für den Automenschen von morgen. Abflussrohr für den Durchgangsverkehr. Angstmacher für die Feuerbachstraße. Der ganze Straßenzug eine Promenadenmischung, ein Relikt: soooo Potsdam. Königs Pumpwerk als Moschee, die DDR- Seerose als Café, Reste von Bürgerhäusern und die Platte als Klischee. Das Rechenzentrum hat noch Farbe als Mosaik – es kommt weg. Die alte Kirche wieder hin. Die Stadt will die Straße umbauen. Gut so.

Was noch? FARBE! Irgendwo muss da mal Farbe rein. Recht haben die, die nun einfach mal wieder was haben wollen, was einem an so Tagen wie diesen nicht den Tag noch mehr vergraut – es muss ja nicht gleich qietschbunt sein oder das Nachwendegruselpastellige, mit dem ostweit versucht wurde, Plattenbauten als schön zu tarnen. Ein Haus, das man im Stau stehend auch mal angucken muss. Das wärs. Und warum nicht eben einer der drei Studentenblöcke? Ein einziger Knaller – ein Gutelaunebau, einer, der dem Rest erlaubt, sich einfach weiter zurückzunehmen.