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Grau und leer. Hier wünschen sich manche eine bunte Kletterwand.

© Andreas Klaer

Landeshauptstadt: Fassadenstreit

Sanierungspläne für die Schiffbauergasse verhindern den Bau einer Kletterwand

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Berliner Vorstadt - Um eine Betonwand am Parkhaus in der Schiffbauergasse werden heftige Diskussionen geführt. Für Sven Westphal vom Deutschen Alpenverein ist die stabile Wand ein „Filetstück“. Sie eigne sich wegen ihrer Stabilität und Größe ideal für eine Kletterwand. Für Dietmar Lehmann, Bereichsleiter Stadterneuerung der Stadtverwaltung, ist die besagte Wand mit Auflagen verknüpft, die einer Nutzung als Kletterwand widersprechen. Für den Alpenverein muss es aber genau diese Wand sein. Eine vergleichbare sei in Potsdam nicht zu finden, legte Westphal vor den Mitgliedern des Kulturausschusses in der letzten Sitzung dar. Dort bezog man zu dem Anliegen des Alpenvereins eine eindeutige Stellung – für das Projekt. Die Kletterwand würde zur gewünschten Belebung der Schiffbauergasse beitragen.

Doch es gibt ein Problem, das Dieter Lehmann ausführlich erläuterte. Dabei ginge es genau genommen gar nicht um die Wand selbst, sondern um das Grundstück vor der Wand. Es gäbe für die Schiffbauergasse festgelegte Sanierungsziele, so Lehmann, die zuletzt 2006 im Bauausschuss bestätigt worden seien. Laut dieser Ziele ist die Fläche vor der Parkhauswand für eine gewerbliche Nutzung vorgesehen. Damit sei jedoch die Nutzung durch den Alpenverein ausgeschlossen.

Sven Westphal hat die Hoffnung auf die Kletterwand in der Schiffbauergasse jedoch noch nicht aufgegeben. Unterstützt wird er von der Fraktion Die Andere. Sie legte dem Kulturausschuss einen Antrag vor, der eine Prüfung fordert, ob die Wand nicht doch in „beschränktem Umfang“ genutzt werden könne. Außerdem sollen eine Stellungnahme des Parkhausbetreibers eingeholt und die tatsächlichen Kosten berechnet werden. Der Antrag wurde am Donnerstagabend einstimmig im Kulturausschuss beschlossen. Ein Ergebnis der Prüfung wird im Juni erwartet.

Und noch eine Variante wäre denkbar, solange die Gewerbefläche vor dem Parkhaus nicht verkauft ist. Der Alpenverein könnte sie temporär nutzen. Temporär bedeutet im besten Fall bis Ende 2012. Bis dahin soll die Gewerbefläche definitiv, so Dieter Lehmann, verkauft sein. Aber auch hier hat Lehmann ein Aber parat. Noch stehen sieben große Überseecontainer auf dem Gelände, die unter anderem den Fundus des Hans Otto Theaters beinhalten. Für diese müsste zuerst ein alternativer Ort gefunden werden.

Volkmar Raback, Geschäftsführer des Hans Otto Theaters, würde sich über eine Kletterwand gegenüber der Reithalle freuen. „Es wäre schön wenn sie die Umgebung beleben würde“, sagte er der PNN. Bisher sehe er nur eine graue, nicht besonders schöne Betonfläche vor seinem Haus. Uzi

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