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Landeshauptstadt: „Fast nicht mehr geglaubt“

Auf Hermannswerder wurde Grundstein für neues Behindertenwohnheim gelegt

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Auf Hermannswerder wurde Grundstein für neues Behindertenwohnheim gelegt So richtig hatte kaum noch jemand daran geglaubt. Und nun fand sie gestern schließlich doch statt, die Grundsteinlegung des neuen Wohnheimes für körper- und geistigbehinderte Menschen auf dem Gelände der Hoffbauer-Stiftung auf Hermannswerder. Die Notwendigkeit des Baus hatte der damalige Stiftungsdirektor, Pfarrer Lange, schon vor sieben Jahren erkannt. Lange spukten die Ideen in den Köpfen – warum es so lange bis zur Umsetzung dauerte, vermag niemand so recht zu sagen. „Vielleicht gab es da auch eine gewisse Unentschlossenheit bei der Hoffbauer-Stiftung“, räumte der Vorstandsvorsitzende Frank Hohn ein. Auch wenn die Dankesworte der Stiftungsmitarbeiter fast ausschließlich an Gott gerichtet waren – auch ein paar weltliche Fakten trugen letztlich zur Umsetzung des wichtigen Vorhabens bei. Wie etwa die Finanzierung des Baus, die insgesamt 1,85 Millionen Euro umfasst. 310000 Euro trägt die Stiftung, der weitaus größere Teil stammt aus Fördermitteln von Bund und Land. In das Ambiente der roten Backsteinbauten auf Hermannswerder soll sich das neue Haus bewusst nicht einfügen. „Wir wollten einen modernen eingeschossigen Bau mit hellen freundlichen Räumen für unsere Bewohner“, so Hohn. Insgesamt werden 25 Körper- und Geistigbehinderte in dem Haus am Havelufer untergebracht sein. Die drei Wohnbereiche für die einzelnen Gruppen sind in Ein- und Zweibettzimmer sowie ein Foyer und Aufenthaltsräume unterteilt. „Unter unseren Bewohnern gibt es auch einige Ehe- und Lebensgemeinschaften“, erzählt Frank Hohn. „Diese werden in dem neuen Haus natürlich einen abgeschlossenen Bereich für sich haben.“ Pro Gruppe sind sechs Zimmer vorgesehen. Dass ein neues Wohnheim nötig ist, stellte sich bereits Mitte der 90er Jahre heraus. Damals attestierte die Heimaufsicht, dass das Haus für die Körperbehinderten laut Heimmindestbauverordnung nicht mehr den Ansprüchen entspreche. Der Grund: Die Zimmer waren zu klein, und die Fluchtwege stellten im Falle einer Gefahr fast selbst eine dar. Im dem Haus, so Hohn, konnten diese Zustände jedoch nicht mehr verändert werden: Ein Neubau war unumgänglich. Erste Gespräche gab es 1997 – ein Jahr später wurde der Bauantrag eingereicht und ein Architekt beauftragt. „Das Projekt bekam dann einen Listenplatz, aber andere Vorhaben im Land schienen lange Zeit wichtiger zu sein“, meint Hohn. Das Land ließ sich schließlich auf einen Kompromiss ein: Die Bewilligung der Fördermittel erfolgte nur, wenn das Haus sowohl von körper- als auch geistigbehinderten Menschen bewohnt wird. Der Stiftung kam das Angebot entgegen, waren doch gerade die Geistigbehinderten bis dato in einem eher simplen Vorgängerbau untergebracht. „Dieser wäre zwar noch normgerecht gewesen“, sagt Hohn. „Aber mit den Jahren ist ja auch der Anspruch gewachsen.“ hm

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