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Kampf um’s Ei. Jan Treuholz (l.) und Joshua Jahn (in rot-schwarzer Kleidung) bleiben dem USV auch in der Rückrunde treu. Jahn machte sich gestern auf den Weg nach Dubai, wo er bei einem Turnier als Schiedsrichter eingesetzt wird.

© Olaf Möldner

Sport: Fast schon zufrieden

Die Rugbyspieler des USV Potsdam beenden die Hinrunde der Bundesliga als Fünfte

Stand:

Den Abschluss der Hinrunde im Meisterschaftskampf der Bundesliga hätten die Rugbyspieler des USV nur zu gern mit einem Erfolg gekrönt. Realisten waren die Männer um Trainer Robby Lehmann dann allerdings doch zur Genüge, um sich gegen den favorisierten RK 03 Berlin darauf nicht zu versteifen. Denn während die Mannen mit dem Adler im Emblem ihre erste Saison im Oberhaus bestreiten, schauen die Berliner auf mehrere Wettkampfserien in der Bundesliga zurück. Und so setzte sich am Ende dann auch die Erfahrung durch: Auf heimischem Platz unterlag der USV mit 11:24 (8:12).

„Spielerisch waren wir allerdings auf einem ähnlichen Level“, sagt Lehmann, der bei seinem Team in den vergangenen Spielen eine Leistungssteigerung ausmachte. „Dass wir den drei etablierten Bundesligavereinen RK Berlin, Berliner RC und Hannover 78 noch nicht gewachsen sind, war uns von Beginn an klar. Wir sind aber auf einem guten Weg.“

In die nun beginnende Winterpause gehen die Potsdamer als Tabellenfünfter. Damit ist der Trainer noch nicht ganz zufrieden, sieht aber deutliche Steigerungsmöglichkeiten, weil das Team gerade in den vergangenen Wochen durch Verletzungen und die Grippewelle arg geschwächt war. Im April des kommenden Jahres soll der vierte Platz zu Buche stehen, denn dieser würde im Achtelfinale den Heimvorteil gegen den Fünftplatzierten der Südgruppe bedeuten. „Und das“, so ist sich Robby Lehmann sicher, „ist eine machbare Aufgabe.“ Der klare 20:8-Sieg vor zwei Wochen gegen den SC Germania List sei da schon ein Achtungszeichen gewesen. Die anschließende 24:28-Niederlage bei Victoria Linden sei dann ebenso vermeidbar gewesen wie das knappe 24:25 beim FC St. Pauli. „Schließlich haben wir aber dennoch gezeigt, was wir können und haben uns sportlich neu definiert“, meint Lehmann zuversichtlich.

Seinen Spielern gönnt er vorerst ein wenig Ruhe – das heutige Dienstagtraining ist freiwillig. Die am 2. März beginnende Rückrunde beim favorisierten Berliner Rugby Club wird der Coach allem Anschein nach mit seinem eingespielten Team angehen können. Zudem werden einige Juniorenspieler in die Bundesligamannschaft integriert. Ein Zeichen der guten Nachwuchsarbeit des USV, der vor allem auf „Eigengewächse“ setzt. Inzwischen werden rugbybegeisterte Kinder ab sechs Jahren trainiert – der Verein ist derzeit mit Mannschaften der U 8, U 10, U 12 und U 16 am Spielbetrieb beteiligt. „Vor sieben, acht Jahren steckte die Nachwuchsarbeit bei uns noch in den Kinderschuhen“, denkt Lehmann zurück.

Im vergangenen Jahr wurden einige Schulprojekte ins Leben gerufen – mit vier Potsdamer Schulen hat der Verein Kooperationen abgeschlossen, bei denen regelmäßig Arbeitsgemeinschaften durchgeführt werden. Bundesligaspieler Michael Krenz absolviert derzeit als angehender Lehrer sein Freiwilliges Soziales Jahr im Verein und hat die Arbeit an den Schulen übernommen. Vor zwei Wochen startete der USV mit einer Schulmannschaft der Altersklasse U 10 erneut bei einem Wettkampf: Beim Abschlussturnier für den Nachwuchsbereich kam das Team auf den ersten Platz. Für die Mannschaft war es der dritte Pokalerfolg in Folge. „Und das“, so Lehmann, „ ist für unsere Nachwuchsentwicklung doch ein gutes Zeichen.“

Henner Mallwitz

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