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Von Henner Mallwitz: Favoritensiege

Hanka Kupfernagel und Philipp Walsleben domierten beim Kocmo-Cup in den Kiebitzbergen

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Am Ende setzten sich wie erwartet die Favoriten durch: Hanka Kupfernagel und Philipp Walsleben drückten dem Kocmo-Cup 2008 am Samstag ihren Stempel auf. Während sich die vierfache Weltmeisterin aus Werder an der Havel vor Pavla Havlikova und Jana Süß bei den Frauen durchsetzte, dominierte der erst 20-jährige Kleinmachnower das Elite-Rennen bei den Männern vor Sebastian Hannöver und Christoph Pfingsten.

Vor allem Hanka Kupfernagel hatte sich das Rennen in den Kleinmachnower Kiebitzbergen ein wenig leichter vorgestellt. Nach den vergangenen Wochen mit den anspruchsvollen Weltcups sollte der Kocmo-Cup eigentlich nur „ein lockeres Rennen“ sein. „Die Veranstalter vom RC Kleinmachnow haben mir im Vorfeld nicht gesagt, dass Pavla Havlikova auch am Start ist“, meinte die 32-Jährige mit einem Augenzwinkern. „Pavla hat sich in den vergangenen drei Jahren stets verbessert und ist eine Weltklassefahrerin.“

Das stellte die Tschechin auf dem 2,8 Kilometer langen Rundkurs deutlich unter Beweis und lieferte sich mit der späteren Siegerin ein enges Kopf-an-Kopf-Rennen. Hanka Kupfernagel nahm den anspruchsvollen Berg auf dem Rad statt es zu tragen und baute ihren Vorsprung aus. Dann fühlte sie sich jedoch ein wenig zu sicher, nahm Tempo weg und stürzte in einer Schlammpassage obendrein noch über eine Wurzel. Das nutzte wiederum Pavla Havlikova aus und machte der Weltmeisterin noch einmal das Leben schwer. „Am Ende konnte ich natürlich auch von meiner Erfahrung profitieren“, so Kupfernagel, die auch die Schirmherrschaft über das Nachwuchsrennen übernommen hatte. „Die Rennen in den Kiebitzbergen sind einfach immer wieder schön.“ Nicht zuletzt sagte sie trotz argen Termindrucks auch ihre Teilnahme zu. „Das Rennen stand auf der Kippe, und da habe ich gern mitgemacht. Und ich hoffe, dass durch solche Veranstaltungen der Crosssport in Deutschland noch populärer gemacht wird.“

Dem konnte sich Philipp Walsleben nur anschließen. Der gebürtige Kleinmachnower kennt die Kiebitzberge wie seine Westentasche, begann einst beim RC Kleinmachnow mit dem Radsport und nahm die Einladung ebenso wie Hanka Kupfernagel gern an. Um ihm als amtierenden U 23-Europameister den Start zu ermöglichen, wurde das Rennen vorverlegt, denn bereits um 17 Uhr ging sein Flieger nach Brüssel, wo das nächste Rennen anstand. Doch zuvor genoss Walsleben erst einmal den Wettkampf in seiner Heimatstadt. „Meine Freunde und die Familie, die Fans an der Strecke – das war schon sehr beeindruckend und hat mich nach vorn gebracht“, sagte der Kleinmachnower, der inzwischen in Belgien wohnt und für das Team Palmans Cras in die Pedalen tritt.

Wer erwartet hatte, dass sich der Favorit vor den anstehenden internationalen Aufgaben schont, wurde schnell eines Besseren belehrt. Während er in den ersten beiden Runden noch „mitfuhr“, übernahm er anschließend sehr schnell die Regie. Bis ins Ziel gab Walsleben die Führung nicht mehr aus der Hand und fuhr mit großem Vorsprung ins Ziel.

Nach einem Trainingslager auf Mallorca Anfang Dezember beginnt für Deutschlands derzeit wohl größte Cross-Hoffnung die zweite Saisonhälfte. „Dann will ich auf alle Fälle um den WM-Titel mitfahren“, so sein ehrgeiziges Ziel. Dass dies kein Wunschdenken ist, unterstrich unter anderem der Moderator beim kürzlichen Rennen in Berlin. „Walsleben gegen den Rest der Welt“, betitelte er die Favoritenrolle des Junioren-Fahrers. Der nahm“s gern an und gewann. „Und das“, so meint er, „sollte auch bei der WM möglich sein.“

www.kocmo.de

Henner Mallwitz

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