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Landeshauptstadt: Fehlversuch

Diskussionsgrundlage für Kulturpolitische Konzepte stieß im Ausschuss auf harte Kritik

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Die entscheidende Frage war, ob die einheitliche Grundlage stimmt. Doch nach gut zwei Stunden Diskussion im Kulturausschuss war am Donnerstagabend mehr Verwirrung als Zustimmung zu spüren. Zur Debatte hatte der überarbeitete Entwurf der kulturpolitischen Konzepte gestanden. All das, was in den vergangenen Monaten im Kulturausschuss und später an Runden Tisch durch Experten und Vertreter der Kulturträger dieser Stadt diskutiert und in Vorschläge und Ideen formuliert wurde, ist in diesen Entwurf eingeflossen. Knapp 50 Seiten umfasst das Papier, aus dem die Kulturpolitischen Konzepte formuliert werden, die ab 2008 die Kulturpolitik in Potsdam für fünf Jahre leiten sollen. Der erste Versuch der Verwaltung, die Vorschläge aus dem 50-seitigen Papier für den Kulturausschuss zu komprimieren, schlug aber fehl. Dass die zahlreichen Vorschläge und Anregungen gebündelt werden müssen, um den Stadtverordneten im Dezember eine akzeptable Beschlussvorlage zu präsentieren, war jedem der Anwesenden klar. Doch wie das geschehen ist, stieß in den seltensten Fällen auf Zustimmung.

Wie Ausschussvorsitzender Eberhard Kapuste (CDU) sagte, müsse es darum gehen, aufzuzeigen, was in Sachen Kultur in Potsdam nötig und was durchsetzbar wäre. Doch musste sich die Verwaltung bei der Präsentation mehrmals vorwerfen lassen, dass Vorschläge und Ideen, die in den Protokollen der einzelnen Runden Tische deutlich und mit Prioritäten versehen, nun entweder stark verkürzt oder verallgemeinert oder auch falsch wiedergegeben wurden. Hinzu kam der Vorwurf, dass bestimmte Vorschläge, denen an den Runden Tischen weniger Bedeutung beigemessen wurde, diese nun in der Zusammenfassung auftauchen, andere, sehr wichtige Vorschläge dagegen nicht. Von Mitgliedern des Runden Tisches für Musik wurde gefordert, dass ein Diagramm, das die Verteilung der Fördergelder im Bereich der Musik zeigt, aus dem Dokument entfernt werden soll, da das Gezeigte falsch sei. So ging es fast ständig. Da halfen auch nicht die wiederholten Hinweise vom Ausschussvorsitzenden Kapuste und Birgit-Katharine Seemann, Fachbereichsleiterin Kultur und Museum, das die vorgestellte Zusammenfassung nur eine Diskussionsgrundlage sei. Für Verwirrung und Unmut sorgte auch die Information, dass in der Verwaltung schon die Vorschläge mit den entsprechenden zu erwartenden finanziellen Kosten versehen werden, obwohl es jetzt noch um inhaltliche Fragen gehe.

Am kommenden Donnerstag, dem 13. August, will der Kulturausschuss ein ersten Entwurf für die Stadtverordneten besprechen. Bis dahin sollen die Kritiken und Änderungswünsche der Kulturträger noch einmal berücksichtigt werden. D.B.

Dirk Becker

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