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ATLAS: Feierabend

Guido Berg findet, der 1. Mai muss nicht allein Sache der Linken sein

Stand:

Es bleibt das Geheimnis von CDU und Grünen, warum sie den 1. Mai in Potsdam den sich als linke Parteien wähnenden SPD sowie Linkspartei überlassen. CDU und Grüne machen bei den Veranstaltungen in der Stadt nicht mit. Die Grünen, weil der Geldbetrag angeblich zu hoch ist, die Schwarzen, weil sie eine alte Rechnung nicht bezahlt haben. Doch klar ist, wäre ihnen der 1. Mai wichtig, wären sie mit im Boot. Bei den Kommunalwahlen wird jeder angesichts der Plakate sehen können, dass diese Parteien nicht mittellos sind. Der „Kampftag der Arbeiterbewegung“ geht zurück auf den 1. Mai 1886 in Chicago. Damals begann ein Streik, um eine Reduzierung der täglichen Arbeitszeit von zwölf auf acht Stunden durchzusetzen. Forderungen, im Menschen mehr zu sehen, als nur seine Arbeitskraft, sind brandaktuell. Grünen wie auch Christdemokraten darf man getrost ein Menschenbild unterstellen, das weit über das des Lohnsklaven hinausgeht. Insofern ist es politisch unklug, warum sich CDU und Bündnisgrüne dem 1. Mai in Potsdam verweigern. Nicht nur, dass sie anderen die politische Bühne überlassen, es könnte auch der Vorwurf kommen, der Abschied vom 1. Mai wäre auch ein Abschied von den Forderungen des Kampftages nach Mitbestimmung, sozialer Gerechtigkeit und einem Arbeitsalltag, der es den Werktätigen möglich macht, abends noch ein Buch zu lesen.

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