Landeshauptstadt: Feiern war schon immer ihr Motto Hedwig Knoll beging ihren 101. Geburtstag

Bornstedt - Strahlend saß Hedwig Knoll, umgeben von vielen Blumen und fröhlichen Menschen, gestern auf ihrem Zimmer im Seniorenpflegeheim Sankt Franziskus. Es war ihr 101. Geburtstag, den sie zusammen mit ihrem Sohn, ihren Enkel- und Urenkelkindern feierte. „Dass ich so alt werde freut mich sehr“, sagte die gebürtige Babelsbergerin mit einem Lächeln auf ihrem Gesicht, welches sie gleich 20 Jahre jünger erscheinen ließ.

Das Hören und Reden fiel ihr etwas schwer, aber die Freude über den Geburtstag sah man ihr an. Ihr Lebensmotto sei immer das Feiern gewesen, erzählten ihre Enkelkinder Gabriele Veit und Marianne Schaar: „Keine Party hat sie ausgelassen. Sie war immer lebenslustig, hilfsbereit und liebevoll. Sie hatte viele Freunde“, so Gabriele Veit. Das sei vielleicht auch das Rezept für ein so langes Leben. „Meine Oma ist gesundheitlich immer fit gewesen, bis vor drei Wochen, da hatte sie einen Schlaganfall“, sagte die Enkeltochter. Seither sitzt die 101-Jährige im Rollstuhl und der linke Arm ist gelähmt. „Wir hoffen aber, dass sie wieder auf die Beine kommt“, fügte sie hinzu.

Hedwig Knoll ist gelernte Weberin und hatte von 1920 bis in die 1940er Jahre hinein ein eigenes Friseurgeschäft in der Wichgrafstraße zusammen mit ihrem Mann, der aber im Krieg gefallen ist, erzählten die Familienmitglieder. Aber Hedwig Knoll ist kein Kind von Traurigkeit: „Meine Oma hat hier im Heim sogar ihre große Liebe gefunden. Fünf Jahre war sie mit ihrem drei Jahre jüngeren Freund zusammen, bis er vor zwei Jahren plötzlich gestorben ist“, so die Enkelin.

Mit ihren sechs Enkel-, 15 Urenkel- und 18 Ururenkelkindern blickt Hedwig Knoll aber stets positiv in die Zukunft: „Ich wünsche mir, dass mein Arm besser wird und ich alle meine Familienmitglieder immer sehen kann, das ist so ein schönes Gefühl“, so das Geburtstagskind. sab