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Großer Wurf. Zum ersten Mal können die Speer- und Diskuswerfer, aber auch die Fünfkämpfer unter Bedingungen internationaler Standards trainieren.

© Andreas Klaer

Landeshauptstadt: Feierwochen am Luftschiffhafen

Neue Halle für Werfer und Fünfkämpfer übergeben. Weitere Sportstätten stehen kurz vor der Eröffnung

Von Peer Straube

Stand:

Potsdam-West - Die Werferhalle ist fertig, das neue Wohnheim für die Jahn-Sportschüler wird nächste Woche übergeben, die Leichtathletikhalle soll im November wieder öffnen: Im Sportpark Luftschiffhafen kommen die Sportler derzeit aus dem Feiern gar nicht heraus.

Am gestrigen Donnerstag durften Leichtathleten und Moderne Fünfkämpfer jubeln. Für insgesamt 1,1 Millionen Euro haben Stadt, Land und Bund den Sportlern der Wurfdisziplinen eine neue Trainingsstätte gebaut. Rund 130 Speer- und Diskuswerfer – vom Siebtklässlernachwuchs der Jahn-Sportschule bis zu den Spitzenathleten – können dort nun erstmals ganzjährig unter optimalen Bedingungen trainieren. Bislang mussten die Werfer im Winter in die Leichtathletikhalle ausweichen, seit vergangenem Jahr war auch das nicht mehr möglich, weil die Halle wegen Einsturzgefahr geschlossen werden musste. Das neue Werferhaus verfügt über eine Anlaufbahn für die Speerwerfer und einen Diskusring, von denen aus die Sportler – geschützt vor der Witterung – ihre Geräte auf das Grün des sogenannten Nebenstadions schleudern können.

Letzteres wurde für rund 1,3 Millionen Euro ebenfalls saniert. Auch hier teilten sich Stadt, Land und Bund die Finanzierung. Das Stadionrund bekam eine neue Laufbahn aus Kunststoff – die alte war zuletzt vor 20 Jahren erneuert worden, wies Risse auf und glich daher einer Buckelpiste. Dis Anlage ist Trainingsstätte für die Bundesstützpunkte Leichtathletik, Triathlon und Moderner Fünfkampf.

Die rund 50 Potsdamer Fünfkämpfer könnten nun zum ersten Mal überhaupt unter internationalen Wettkampfbedingungen trainieren, sagte Cheftrainerin Claudia Adermann den PNN. Den Vielseitigkeitssportlern – der Wettkampf besteht aus den Disziplinen Reiten, Fechten, Schwimmen, Laufen und Pistolenschießen – fehlte es bislang an einem eigenen Schießstand. Ein solcher ist nun in die Werferhalle integriert und zwar so, dass er direkt von der Laufbahn aus angesteuert werden kann. Denn Laufen und Pistolenschießen findet bei den Fünfkämpfern seit einigen Jahren als kombinierte Disziplin statt: Nach jeweils 800 gelaufenen Metern müssen die Sportler an den Schießstand.

Doch nicht nur die Spitzensportler sollen von dem Neubau profitieren. In den trainingsfreien Zeiten sollen auch Breitensportler die Anlagen nutzen dürfen, kündigte Oberbürgermeister Jann Jakobs (SPD) an.

Der Umbau des Luftschiffhafens insgesamt wird die Pro-Potsdam-Tochter Luftschiffhafen GmbH noch Jahre beschäftigen. In der kommenden Woche wird zunächst das neue Wohnheim für die Jahn-Sportschule übergeben. Die 150 Plätze seien bereits alle vergeben, sagte Luftschiffhafen-Chef Andreas Klemund den PNN. Ende Oktober werde dann auch die neu gestaltete Mittelallee freigegeben, die vom Haupteingang bis zur MBS-Arena führt. Im November soll die Dachsanierung der seit Dezember 2013 gesperrten Leichtathletikhalle beendet sein und die Halle wieder eröffnen. Die marode Turnerhalle aus den 60er-Jahren bleibt noch so lange in Betrieb, bis das Land den geplanten Neubau auf dem Gelände errichtet hat. Nach derzeitigem Stand soll dort 2016 Baustart sein.

Neben der Sanierung der Sportanlagen gehe es künftig vor allem um die weitere Entwicklung der Infrastruktur auf dem Gelände, sagte Klemund. Für den freien Platz zwischen der Leichtathletik- und der Schwimmhalle gebe es Überlegungen, eine Beachvolleyballanlage einzurichten. Noch unklar sei, wie die auf dem Gelände vorgesehenen Straßen, Wege und Plätze finanziert werden können. Auch der Streit um das Heim der Potsdamer Ruderer, der Seekrug, schwelt weiter. Wie berichtet hat die Stadt der Potsdamer Rudergesellschaft den Pachtvertrag zum Jahresende gekündigt, um das Areal entwickeln zu können. In einem Gutachten sollen verschiedene Nutzungsvarianten untersucht werden.

Fest hält Klemund an dem Vorschlag, auf dem Wall am Uferweg Seeterrassen mit Zuschauertribünen zu bauen und davor eine Regattastrecke einzurichten. Dafür müsste allerdings ein Teil der Bäume am Ufer gefällt werden.

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