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Sport: Feilen an der Viererkette

Turbine Potsdam probt neues System für Platz drei

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Draußen liegt jetzt Schnee – doch Potsdams Turbine-Kickerinnen machte das gestern wenig aus, denn sie trainierten planmäßig in der Halle. Am Vorabend hatten sie auf dem etwas holprigen, aber trockenen Rasen des heimischen Luftschiffhafens noch gute Bedingungen in der Partie gegen die Männer der Potsdamer Kickers 94, die sich gegen den Frauen-Bundesligisten mit 6:0 (3:0) durchsetzten (PNN berichteten).

Das Hauptaugenmerk Bernd Schröders galt in diesem ersten Testspiel für die weitere Saison weniger dem Resultat – Turbines Trainer konnte gegen das ballgewandte junge Landesklassen-Team keinen Sieg erwarten – als vielmehr seiner Viererkette, von der er sich für die weitere Bundesliga-Saison einiges verspricht. „Wir werden künftig ein neues, modernes System spielen“, sagte der 64-Jährige den PNN. „Wieder mit drei statt nur zwei Stürmerinnen, um mehr Angriffsdruck zu entwickeln, und hinten vorrangig mit einer Vierer-Abwehrkette, vor der ein Dreier-Mittelfeld agiert.“ Das geschehe „in enger Abstimmung mit Nationaltrainerin Silvia Neid, da unsere Auswahlspielerinnen in der Nationalmannschaft auf ganz bestimmten Positionen eingesetzt werden sollen“.

Seine Vierer-Abwehrkette probierte der Coach erstmals im letzten Punktspiel 2006 beim FC Bayern München (1:1) aus, im Wintertraining wird nun weiter an ihrer Präzision gefeilt. Derzeit sind Peggy Kuznik, Josephine Schlanke, Babett Peter und Aferdita Kameraj für diese Defensiv- Variante Schröders erste Wahl. „Wir müssen schon aus der Abwehr heraus schnell und modern nach vorn spielen“, fordert er von seinen Fußballerinnen. „Kuznik und Kameraj beispielsweise können sich von hinten heraus in den Angriff einschalten.“ Kameraj, nach dem Wechsel im letzten Sommer vom Hamburger SV zu Turbine zunächst in der Offensive eingesetzt, habe jetzt „die für sie beste Position gefunden“, befindet Schröder. Die Gegentore am Mittwochabend seien weniger der Abwehrkette als vielmehr der noch deutlich sichtbaren Unerfahrenheit der beiden jungen Torfrauen Desiree Schumann und Christiane Bellinghoven zuzuschreiben, meint der Trainer, dem mit Auswahl-Torhüterin Nadine Angerer (Studium), Essi Sainio (Grippe), Isabel Kerschowski (Zahn-Operation), Stefanie Draws, Franziska Hagemann und Bianca Schmidt (Ferien) einige Spielerinnen fehlten.

Im neuen Turbine-Mittelfeld soll Aria- ne Hingst vor der Abwehr spielen „und dabei kreative Impulse nach vorn setzen“, so Schröder, der am Mittwoch „als leichte Raute“ Navina Omilade und Jennifer Zietz rechts und links vorm Mannschaftskapitän kicken ließ. Und im Angriff beorderte er Anja Mittag ins Zentrum, flankiert links von Conny Pohlers und rechts von Aferdita Podvorica. „Mit den dreien, Schmidt und Kerschowski haben wir fünf Stürmerinnen, mit denen wir wieder offensiveren Fußball spielen wollen.“ Saisonziel des jetzigen Tabellen-Fünften ist Platz drei. Schröder: „Mehr ist nicht mehr drin, aber das noch Machbare sind wir unseren Fans und Sponsoren schuldig.“

Der nächste Test des neuen Turbine- Systems soll in Trainingsspielen am nächsten Montag bei den A-Junioren des FSV Babelsberg 74 und kommenden Donnerstag im Luftschiffhafen gegen die B-Junioren des SV Babelsberg 03 erfolgen – wenn es das Wetter zulässt.

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