Von Michael Meyer: Feinschliff in Wesendorf

Den Geburtstag seiner Tochter am Sonntag kann er nicht mitfeiern. „Schade, aber so ist es nun mal“, sagt Anton Müller. Am Samstag reist der Mittelfeldspieler des SV Babelsberg 03 mit seiner in die 3. Fußball-Liga aufgestiegenen Mannschaft ins einwöchige Trainingslager nach Wesendorf (Landkreis Giffhorn), übermorgen wird die kleine Gisele fünf Jahre jung. „Sie hat einige Freundinnen eingeladen, außerdem kommen die Großeltern – das wird ihr helfen“, glaubt Müller. „Für uns Fußballer ist so ein Trainingslager vor der Saison immer wichtig. Man lernt sich untereinander noch besser kennen und kann bestimmte Dinge noch intensiver trainieren. Die eine Woche wird meine Familie schon ohne mich auskommen.“

Für den SVB 03 beginnt jetzt die Phase des Einspielens für die bevorstehende Saison. Drei Testspiele an vier Tagen stehen ab heute auf dem Programm. Heute Vormittag wird noch einmal auf dem Platz des FSV Babelsberg 74 an der Rudolf-Breitscheid-Straße geübt, ehe der SVB um 18 Uhr beim SV Germania Tangerhütte antritt, der in der Landesklasse Sachsen-Anhalt kickt und heute seinen 100. Geburtstag feiert. Am morgigen Samstag um 15 Uhr folgt beim FC Sachsen Leipzig, dem letztjährigen Sechsten der NOFV-Oberliga Süd, dann die erste größere Nagelprobe, ehe die Nulldreier im Wesendorfer Sport- und Wellnesshotel ihre Zimmer beziehen. Am Sonntag wird trainiert, am Montag um 18.30 Uhr beim Niedersachsen-Oberligisten VfV Borussia 06 Hildesheim gespielt, dann wieder geübt und am nächsten Freitag auf der Rückreise noch Zwischenstation für ein Testspiel um 17 Uhr beim Regionalligisten VfL Wolfsburg II eingelegt.

„Im jetzigen Trainingslager, in dem wir gute Bedingungen haben, kann die Mannschaft gezielt arbeiten und als Team weiter zusammenwachsen“, erklärt SVB-Chefcoach Dietmar Demuth, der schon 2007 als Trainer mit Eintracht Braunschweig in Wesendorf weilte. Mit Kai Bastian Evers, Hendrik Hahne, Marcus Hoffmann, Robert Paul, Süleyman Koc, Rico Engler, Tom Schütz, Anton Makarenko und Dominik Stroh-Engel stehen neun neue Spieler im 21-köpfigen Kader, mit dem Demuth die Saison beginnen will. „Dann haben wir bis Ende der Transferzeit einschließlich der Pokalpartie sieben Spiele, in denen ich sehen und entscheiden kann, ob wir uns gleich noch weiter verstärken müssen oder ob es personell erst einmal bis Weihnachten reicht.“ Nach dem Ausdauer- Grundlagentraining „wollen wir jetzt Feinschliff in unser Spiel bekommen und die Mannschaft für den Auftakt finden.“

Anton Müller hofft, dann wieder erste Wahl zu sein. „Wir haben derzeit alle schwere Beine“, erzählt der 26-Jährige, „sind aber auf gutem Wege. Nun freuen wir uns auf die Testspiele. Die sind das beste Training.“ Mit Töchterchen Gisele wird er am Sonntag telefonieren.