Landeshauptstadt: Feldhockey bei Schauern ausprobiert
Die Potsdamer Sport-Union stellt Kindern einen wenig bekannten Sport vor
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„Potsdam bewegt sich!“ heißt die Aktion, die die Potsdamer Neuesten Nachrichten zum Ferienbeginn gestartet haben. Mit dem dazugehörigen Ferienpass können sechs- bis 14-jährige Kinder und Jugendliche, die in einem Haushalt mit PNN-Abo wohnen, den Sommer über mehr als ein Dutzend Sportarten kostenfrei testen.
Am Freitag Nachmittag wurde der Fernseher schon um halb zwei angeschaltet in der kleinen Kneipe der Potsdamer Sport-Union (PSU). Die Gäste guckten neugierig zu, als die Olympiade 2008 mit einer Eröffnungsfeier in China anfing.
Aber für den kleinen Sportler Philipp Rümer, der draußen auf dem nassen Kunstrasen wartete, war das alles nicht so wichtig – er hatte was anderes vor. Zum dritten Mal nahm der 11-Jährige an der PNN–Aktion teil: Freitag war Feldhockey dran.
Trotz der unterbrechenden Regenschauer und Absagen von anderen Kinder, übten Philipp und Trainer Hendrik Gay durch dribbeln und passen die läuferisch anspruchsvolle Sportart. „Heute werden die Grundlagen beigebracht, wie der Schlägergriff und die Ballkontrolle“, sagte Gay, der in der Hockeyabteilung der PSU sein Freiwilliges Soziales Jahr verbringt. „Mit einem Kind kann man leider nicht wirklich spielen. Für eine echte Feldhockey Mannschaft braucht man elf Spieler.“
Feldhockey, ursprünglich aus England stammend, ist in Deutschland noch nicht sehr weit verbreitet, obwohl die deutsche Frauenmannschaft in den olympischen Spielen von 2004 Gold gewonnen hat und die Männer in 2007 Weltmeister geworden sind. Die Hockeyabteilung der PSU besteht aus 300 Mitgliedern, und hat im Juni die Auszeichnung „European Quality Award“ für ihre herausragende Nachwuchsarbeit geehrt.
„Wir haben im Sportunterricht mal Hockey gehabt“, sagte der verschwitzte Philipp während einer Pause. „Doch dieses Mal war es schwieriger – auf einem Feld bewegt man sich viel mehr.“
„Fast jeder, der sportlich ist, könnte mit Feldhockey anfangen“, behauptete Hendrik, der schon seit zwölf Jahren spielt. „Wenn man laufen kann, ein Gefühl für den Schläger kriegt, und sein Auge auf die Mitspieler hat, kann man den Sport ganz einfach spielen und beherrschen.“ Philipp macht genau das. Mit Hochkonzentration steht er vor dem Tor und übt das Aufschlagen. An diesem Tag geht es um Praxis und Disziplin, denn in acht Jahren ist er schon 19, und bei den Olympischen Spielen 2016 könnte er schon dabei sein C. Detrow
C. Detrow
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