Landeshauptstadt: Fenner plant Hotel im Ulmenhof
Unternehmensberater bereitet den Rückkauf seines ehemaligen Firmensitzes vor
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Unternehmensberater bereitet den Rückkauf seines ehemaligen Firmensitzes vor Von Michael Erbach Der Unternehmensberater Uwe Fenner, der sich in den 90-er Jahren durch seine „Jahreszeitengespräche“ einen Namen gemacht hat, bereitet seine Rückkehr nach Potsdam vor. Wie Fenner gestern den PNN sagte, plane er den Rückkauf des Ulmenhofes am Jungfernsee und die Einrichtung eines Seminar-, Event- und Gourmet-Hotels. Die Gesamtfinanzierung ist mit 3,7 Millionen Euro veranschlagt, von denen laut Fenner bereits 48 Prozent durch Investoren abgesichert seien. Allein das Grundstück soll rund 1,8 Millionen Euro kosten. Fenner hatte den Ulmenhof einst mit seiner damaligen Firma Midat gekauft und dort den Firmensitz eingerichtet. Vor zwei Jahren hatte er den Vorsitz der Midat AG abgeben müssen und zugleich seine Firmenanteile verkauft. Dann hatte er seine Tätigkeit nach Frankfurt (Main) verlegt. Hintergrund war ein Vorwurf, wonach Fenner mit der Nutzung seiner Firmenräume gegen Auflagen des Fördergeldgebers, der Landesinvestitionsbank (ILB), verstoßen haben soll. In Kürze soll sich Fenner wegen angeblichen Subventionsbetrugs vor dem Potsdamer Amtsgericht verantworten. Der Unternehmensberater bestreitet die Vorwürfe bis heute. Es sei die ILB gewesen, die ihn zum Verkauf gezwungen habe, sagte er gestern. Wie Fenner betonte, werde der Ulmenhof von der Deutschen Bank Immobilien derzeit zum Verkauf angeboten. „Ich will meinem Beruf nachgehen und schöne Projekte machen. Der Ulmenhof bietet sich einfach an“, begründete Fenner sein erneutes Potsdam-Engagement. Aus den Geschehnissen der vergangenen Jahren habe er seine Lehren gezogen. „Mit Leuten, mit denen ich schlechte Erfahrungen gemacht habe, werde ich nicht mehr zusammen arbeiten.“ So werde er auch auf jegliche Fördergelder verzichten. Das Gebäudeensemble auf dem 2000 Quadratmeter großen Ulmenhof besteht aus einem schlossähnlichen Haupthaus und einem kleineren Gästehaus im Landhausstil. Fenners Pläne sehen vor, das 1998/99 umgestaltete Hauptgebäude im Dachgeschoss mit Gästezimmern zu versehen sowie Seminar- und Hotel-Funktionsräume einzurichten. Das nahe gelegene Gästehaus soll bleiben, wie es ist, da es bereits als Haus zur Unterbringung von Gästen, zur Repräsentation wie auch als Casino errichtet worden sei. So könne die große Eingangshalle des Gästehauses als Seminarraum, aber auch als Restaurant genutzt werden. Insgesamt verfüge das Hotel, das für „Seminare, Events und gutes Essen“ stehen soll, über eine Variabilität in den Einrichtungen, die „Tischgesellschaften bis 200 Personen“ und „Empfänge bis 300 Personen“ ermöglichten. Unter Einbeziehung der großen Halle neben dem Kaminzimmer des Gästehauses könnten sogar bis zu 350 Gäste versorgt werden. Im Sommer könnte die Gästezahl noch einmal aufgestockt werden, da während der warmen Jahreszeit die Gartenseite der Orangerie geöffnet werden soll. Mit einer Markise könne noch mehr regengeschützter Platz entstehen. Im Ulmenhof sollen, so heißt es auch im Internet-Auftritt Fenners, Seminare „vor allem für das obere Management und Selbstständige“ angeboten sowie Seminarräume vermietet werden und Events stattfinden. Außerdem sollen das Restaurant „Jungfernsee“ sowie eine Bar/Bistro/Biergarten „Bertini“ hochwertige gastronomische Angebote machen. Im Hotel sind 14 Betten „in drei luxuriösen Grand-Suiten, einer Junior-Suite und drei Zimmern“ geplant, die laut Internet-Auftritt von Fenner „eher als Ergänzungsangebot“ zu betrachten seien. Fenner sagte den PNN, dass es noch keinen konkreten Termin für den Ankauf des Ulmenhofs und die Umsetzung seiner Vorhaben gebe. Er sei jedoch optimistisch, „dass wir in Kürze soweit sein könnten“. Es würden noch weitere Investoren gesucht.
Michael Erbach
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