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Viele Schüler suchen nach einem Studentenjob.

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Begrenztes Angebot: Ferienjobs in Potsdam: Was Schüler beachten sollten

Viele Schüler und Studenten gehen in den Sommerferien lieber arbeiten, statt in den Urlaub zu fahren. Doch die Job-Suche kann schwierig sein.

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Ausspannen und in den Urlaub fahren stehen ab dem Ferienbeginn am morgigen Donnerstag sicher bei einem Großteil der Schüler auf dem Programm. Doch einige werden ihre freien Wochen produktiver nutzen: mit Ferienjobs. „Viele Jugendliche nutzen die Zeit, um das Taschengeld aufzustocken“, so Beate Fernengel, Präsidentin der Industrie- und Handelskammer (IHK) Potsdam.

Zwar ist Kinderarbeit in Deutschland grundsätzlich verboten, aber ab einem Alter von 13 Jahren darf man leichtere Arbeiten ausüben, wie Zeitungen austragen. Für Jugendliche in den Ferien gibt es zudem einige Ausnahmen. Laut der Arbeitsgemeinschaft Schule und Wirtschaft des Vereins Netzwerk Zukunft dürfen Teenager ab 15 Jahren mit Erlaubnis der Eltern in den Schulferien maximal 20 Tage arbeiten. Sie dürfen auch mit anspruchsvolleren Arbeiten beschäftigt werden, jedoch sind schwere körperliche oder gefährliche Arbeiten und Akkordarbeit ausgeschlossen. Laut Netzwerk ist auch ein Arbeitsvertrag notwendig, in denen Zeiten und Entlohnung genau geregelt werden.

Jobs dürfen nur drei Monate dauern

Laut IHK dürfen die Jugendlichen höchstens acht Stunden täglich beschäftigt werden. Bei Arbeitszeiten von viereinhalb bis sechs Stunden steht den Ferienjobbern eine mindestens 30-minütige Pause zu, bei längerer Arbeitszeit eine ganze Stunde. Die Bezahlung Jugendlicher ist nicht einheitlich geregelt, der gesetzliche Mindestlohn gilt für sie nicht.

Ferienjobs, die Marcel Pissarius, dem Leiter der Rechtsabteilung der Potsdamer Handwerkskammer zufolge, maximal drei Monate dauern dürfen, sind sozialversicherungsfrei. Der Arbeitgeber muss für die Jugendlichen aber eine Unfallversicherung abschließen. Steuern müssen ab einem Monatsgehalt von 900 Euro brutto gezahlt werden. Wenn das gesamte Jahreseinkommen 8600 Euro nicht übersteigt, können sie jedoch vom Finanzamt zurückgefordert werden.

Bezahltes Praktikum sei Alternative

In einer Studentenstadt wie Potsdam, in der viele kleinere Jobs schon von Studierenden erledigt werden, kann es für Schüler jedoch schwierig werden, Ferienjobs zu finden. Detlef Cossmann vom Berufsbildungsausschuss der Potsdamer IHK rät zudem von schriftlichen Bewerbungen ab, da eine persönliche Vorstellung ein Zeichen von Eigeninitiative und Engagement sein könne. „Schüler sollten sich schon im Vorfeld über potentielle Unternehmen informieren“, so Cossmann.

Angesichts der begrenzten Anzahl von Ferienjobs ist Cossmann zufolge auch ein bezahltes Praktikum eine Alternative für Schüler, das zudem bei der Vorbereitung für die Ausbildung hilfreich sein kann. Ein gut gelaufener Ferienjob steigere die Chancen auf einen Ausbildungsvertrag um ein Vielfaches. Auch für die Unternehmen sei die Vergabe von Praktika oder Ferienjobs eine große Chance, um Jugendliche für den eigenen Beruf zu begeistern und Fachkräfte zu gewinnen. Der Arbeitgeberservice der Arbeitsagentur vermittelt Praktika. Auch das Netzwerk Zukunft kann kostenlos um Rat gefragt werden.

Elisa Rodriguez

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