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Landeshauptstadt: Fesselfreie Oase

ATLAS Von Nicola Klusemann Dass es auch ohne Fußfesseln geht, zeigt die jetzt vorgelegte positive Bilanz der drei Schulverweigerer-Projekte der Hoffbauer-Stiftung auf Hermannswerder. Das Gros der Teilnehmer hat mit durchorganisierter Sozialarbeit wieder Spaß an der Schule bekommen und das nötige Durchhaltevermögen erlernt, um sogar einen Abschluss auf einer Regelschule zu erlangen.

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ATLAS Von Nicola Klusemann Dass es auch ohne Fußfesseln geht, zeigt die jetzt vorgelegte positive Bilanz der drei Schulverweigerer-Projekte der Hoffbauer-Stiftung auf Hermannswerder. Das Gros der Teilnehmer hat mit durchorganisierter Sozialarbeit wieder Spaß an der Schule bekommen und das nötige Durchhaltevermögen erlernt, um sogar einen Abschluss auf einer Regelschule zu erlangen. Im Jugendhaus „Oase“ wohnen und arbeiten die notorischen Schulschwänzer, die oft genug auf Trebe waren, bevor sie hier aufgefangen wurden. Nur durch schrittchenweises Angewöhnen von Regelmäßigkeit finden diese Kinder und Jugendliche wieder in einen lebenstüchtigen Rhythmus. Nach Informationen der Jugendeinrichtung wird Innenminister Jörg Schönbohm Ende März das Jugendhaus besuchen, um mit den betroffenen Kids über die von ihm vorgeschlagenen Fußfesseln für Schulverweigerer zu diskutieren. Das ist mutig und anerkennenswert zugleich. Bislang hatte man nämlich den Eindruck, dass hier eine Sanktion verhängt werden soll, die so ganz an der Problematik vorbeigedacht ist. Schulschwänzer sind ja nicht einfach nur Schulhasser. Vielmehr hält eine komplexe Problemlage die eigentlich Schulpflichtigen davon ab, regelmäßig am Unterricht teilzunehmen. Wenn Schönbohm also kommt, hat er die Chance, diese Problemkinder kennen zu lernen und vielleicht auch seine Idee noch einmal zu überdenken.

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