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Landeshauptstadt: Feste Bauten am Gaisberg

Streitpunkte zwischen Flächennutzung und Landschaftsschutz

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Auf Kollisionskurs steuern in einigen Punkten der neue Flächennutzungsplan (FNP) und der Landschaftsplan. Dies räumte Stadtplaner Bernd Kahle am Donnerstagabend ein, als er die Entwürfe dem Umweltausschuss vorstellte. So will die Stadt den Campingplatz Gaisberg weiter ausbauen, weil er ein bedeutendes touristisches Potenzial für Potsdam darstelle. Dafür ist auch die Errichtung fester Bauten vorgesehen. Dagegen sieht die Landschaftsplanung die Wiederherstellung „historischer parkwaldähnlicher Strukturen" vor. „Störende bauliche Anlagen" sollen abgerissen werden. Dem Landschaftsschutz entgegen kommt der FNP-Entwurf dagegen mit der Festlegung, die Camper vom Templiner See zurückzudrängen und den Uferweg öffentlich zu machen. Davon werden allerdings die Zelturlauber nicht begeistert sein.

Einen tiefgreifenden Eingriff in das Landschaftschutzgebiet würde die Ausdehnung der wissenschaftlichen Einrichtungen auf dem Telegrafenberg Richtung Michendorfer Chaussee bedeuten. Um Potsdams Bedeutung als Wissenschaftsstandort zu stärken, müsse die Stadt den Instituten Möglichkeiten der baulichen Erweiterung geben, argumentierte Kahle. Damit der landschaftliche Eindruck nicht zu stark beeinträchtigt wird, solle der eigentliche Berghang unbebaut bleiben. Die neuen Gebäude könnten an seinem Fuß angesiedelt werden. In diesen und weiteren vier Punkten müsste die Stadtverwaltung die Umwandlung in „Sondergebiete" erreichen. Sie darf da optimistisch sein, denn in 16 solcher Streitfälle hat sich die Stadtverordnetenversammlung bereits über die Bedenken des Landschaftsschutzes hinweggesetzt.

Der Umweltausschuss ließ sich am Donnerstag allerdings nicht darauf ein, ein Votum zu den Entwürfen abzugeben. Dafür sei die Information der Abgeordneten zu kurzfristig und nicht ausreichend erfolgt, erklärte der Ausschussvorsitzende Ralf Jäkel (Linke). Ungenügend berücksichtigt fühlen sich nach den Worten von Hans Becker, Ortsbürgermeister von Uetz-Paaren, die ländlichen Ortsteile, deren Eingemeindung im Oktober 2003 den Anlass für die Überarbeitung des Flächennutzungsplans gab. Sie wollen den Entwurf im Ortsbeirat mit den Stadtplanern diskutieren und dazu Vorschläge einreichen. E. Hohenstein

E. Hohenstein

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