Landeshauptstadt: Feuerregen und Fuchur
Programmpremieren und Weltmeister bei 11. Babelsberger Filmparknacht
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Der Feuerregen stob über den Platz in der Mittelalterstadt, der Schweiß floss in Strömen bei den drei „Flash Fire“-Mitgliedern und das Publikum tobte. Es war eine von vielen Premieren zur 11. Langen Babelsberger Filmparknacht. Eine, die wegen der „heißen Effekte“ besonders den Zuschauern gefiel. Aber auch die Filmpark-Crew war stolz. Denn das Feuerjonglage-Trio „Flash Fire“ rekrutiert sich zu zwei Dritteln aus dem „Park-Bestand“. Filmtiertrainerin Claudia Blume und Stuntfrau Alexandra Nazahn schleuderten bei ihrem ersten Feuer-Auftritt überhaupt gemeinsam mit ihrem Berliner Kollegen Daniel Söns Fackeln und Feuerketten über und unter sich quer durch die Luft. Die anschließende mystisch anmutende Lasershow konnten Künstler und Publikum zwecks Beruhigung durchaus gebrauchen.
Dass der Filmpark einen guten Draht „nach oben“ haben muss, ist seit diesem Wochenende sicher. Nach einer verregneten, kühlen Woche konnte das Wetter am vergangenen Samstagabend nicht besser sein. Aber vor allem ein nach einigen Jahren Durststrecke wieder hochwertigeres Programm ließ die Menschenmassen zur Filmparknacht strömen. „Ich habe den Park in den vergangenen Jahren selten so voll erlebt“, sagte Chef Matthias Voss, der seine Verbundenheit zum traditionsreichen Studiogelände auch dadurch zum Ausdruck brachte, dass er viele ehemalige Mitarbeiter der Defa zum Abend eingeladen hatte.
Durchzugsstark präsentierte sich das Künstler-Duo „Hat & Ev“. Mit Bullenpeitsche, Messern und Lasso begeisterten die Erzgebirgler mit Seil- und Wurftricks. Hat alias Hartmut Halang führte gemeinsam mit seiner Ehefrau Eva auch seine legendärste Disziplin vor: den Texas Skip. Dabei wird das Lasso vertikal gedreht, um dann wie durch einem Reifen zu springen. Halang beherrscht diese Technik so meisterlich, dass das Duo 1996 in Las Vegas den Weltmeistertitel im Texas Skip errungen hat. Die sächsischen Hobby-Künstler – Geld verdienen die zwei mit einer Zelt- und Lederwerkstatt – feiern in zwei Jahren bereits 25-jähriges Bühnenjubiläum.
Wegen abgeschlossener 25 Lebensjahre wurde es zum Ende der Filmparknacht noch einmal lauter. Das Vierteljahrhundert von Jasmin Weber wurde gefeiert. Die Darstellerin in der Seifenoper „Gute Zeiten, schlechte Zeiten“ hatte eigenen Geburtstag und Filmparknacht zusammengelegt und schenkte sich selbst, ihren Geburtstagsgästen und den tausenden Besuchern die eigentliche Hauptattraktion des Abends: den Auftritt von Adel Tawil, Teil des Pop-Duos „Ich + Ich“. Soap-Sternchen Weber hatte, bevor sie die Rolle der Franziska Reuter in GZSZ übernahm, unter anderem in einem „Ich + Ich“-Musikvideo mitgespielt und für Produzentin Annette Humpe und Adel Tawil gearbeitet. Für den großen Film-Fan Tawil war der erste Auftritt im Filmpark Babelsberg auch ein Höhepunkt. „Ich bin ausgeflippt als ich in unserem Backstage-Bereich Fuchur aus der ,Unendlichen Geschichte“ über mir habe fliegen sehen“, freute sich der 27-Jährige. Mit Songs über Liebe und Schmerz, Gefühle und Wünsche verkürzte er für das mitternächtliche Geburtstagskind Jasmin Weber und tausenden Besucher die Zeit bis zum traditionellen Höhenfeuerwerk.
Filmpark-Chef Voss war zufrieden mit der Resonanz und den umjubelten Premieren von „Flash Fire“ und dem Auftritt von Adel Tawil. Auch im kommenden Jahr sollen deshalb Musiker bei der Filmparknacht spielen, womöglich die Berliner Band „Rosenstolz“. Sie war eigentlich schon für Samstag eingeplant – wäre nicht der Urlaub einiger Bandmitglieder dazwischen gekommen. KG
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