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Bald geschlossen? Die Eisenhart-Grundschule in der Kurfürstenstraße.

© Klaer

Von Jan Brunzlow: Feuerwehr empfiehlt Eisenhart-Schule zu schließen Brandschutzmängel in der Innenstadt-Schule

Campus-Gutachten: Grünes Licht für ÖPP-Projekt

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Innenstadt - In Potsdam droht die erste Schließung einer kompletten Schule wegen Brandschutzmängeln. Das denkmalgeschützte Haupthaus der Eisenhart- Grundschule in der Innenstadt soll nach PNN-Informationen im Sommer geschlossen werden, eine entsprechende Forderung hat die Feuerwehr nach einer Brandschau an die Stadtverwaltung übermittelt. Derzeit werden in der Verwaltung drei Varianten geprüft, wie die Schule gerettet werden kann. Der Umzug an einen anderen Standort zählt dazu. Potsdams Oberbürgermeister Jann Jakobs (SPD) hat kurzfristig für heute alle Fraktionsvorsitzenden der Stadtverordnetenversammlung sowie etwas später die Schulleiter und Elternsprecher zusammengerufen, um über die Zukunft der Eisenhart-Grundschule zu informieren.

Die Einrichtung soll in den nächsten Jahren ohnehin gemeinsam mit dem Helmholtz-Gymnasium im Rahmen eines sogenannten ÖPP-Projektes zum Campus Kurfürstenstraße ausgebaut werden. Eine entsprechende Wirtschaftlichkeitsprüfung, die die öffentlich-private Finanzierung als günstigste Ausbauvariante attestiert, soll den Stadtverordneten in den nächsten Tagen übermittelt werden. Das Gutachten habe eine Wirtschaftlichkeit des ÖPP-Verfahrens ergeben, hieß es gegenüber den PNN. Selbst im ungünstigsten Fall sei das Joint Venture zwischen privater und öffentlicher Hand günstiger, als wenn die Kommune es allein saniert. Nach bisherigen Planungen soll der Ausbau zu einem Campus einen zweistelligen Millionenbetrag kosten. Jedoch gebe es bei Ausbau und Sanierung des Standortes verschiedene Varianten. Bei laufendem Schulbetrieb würde die Komplettsanierung der Eisenhart-Grundschule vier bis fünf Jahre dauern, bei einem Auszug der Schule nur zwei Jahre. Zudem sei die Sanierung eines frei geräumten Hauses etwa zwei Millionen Euro preiswerter.

Der Umzug der Eisenhart-Grundschule ist allerdings ein sensibles Thema. Vor drei Jahren, mit Gabriele Fischer als Beigeordnete, hatten sich Eltern und Lehrer massiv gegen die Pläne der Verwaltung gewehrt, die Eisenhart-Grundschule am Standort zu schließen und in dem Plattenbau in der Burgstraße zu eröffnen. Jahre nach der abgeschlossenen Diskussion und der Zusage der Stadt und der Kommunalpolitik könnte nun dennoch der Umzug erfolgen. Denn eine der von der Verwaltung geprüften Varianten ist der Umzug der Eisenhart-Grundschule an den Standort der Rosa-Luxemburg-Schule in der Burgstraße an der Freundschaftsinsel. An der Schule wird daher inzwischen gerätselt, ob Eisenhart nach erfolgter Sanierung überhaupt wieder in der Kurfürstenstraße ziehen wird  Die anderen Prüfvarianten sind der sofortige Umbau des Schulhauses, um die Brandschutzbestimmungen zu erfüllen beziehungsweise eine Containerlösung auf dem Sportplatz Kurfürstenstraße. Bereits jetzt ist ein Teil der Schüler in Containern auf dem Schulgelände untergebracht, weil die jahrelang für die ersten Klassen genutzte Baracke keine Nutzungserlaubnis mehr erhalten hatte.

Im letzten Jahr ist es immer wieder zu Schließungen von Räumen in Schulen gekommen, weil Brandschutzauflagen nicht erfüllt worden sind. So durften in den Plattenbauschulen des Typs Erfurt beispielsweise einige Räume nicht mehr genutzt werden, weil im Falle eines Brandes ein zweiter Fluchtweg fehlt. Die Brandschau an der Eisenhart-Grundschule soll im letzten Jahr verschoben und erst dieses Jahr durchgeführt worden sein. Ein Teil der Stadtverordneten ist in der vergangenen Woche darüber informiert worden.

Für Unverständnis sorgt indes die Informationspolitik der Stadtverwaltung. Nach PNN-Informationen weiß die Potsdamer Schulverwaltung seit sechs Wochen von dem Problem – die Schulleitung aber sei darüber nicht informiert worden. Sie habe es erst von Eltern erfahren und nach einem Anruf in der Verwaltung bestätigt bekommen.

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