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Landeshauptstadt: Feuerwerk mit Donnergrollen

Die Arge bereitet sich schon auf die nächste Schlössernacht vor Nevill Mariner zum Vorabend erwartet

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Die Arge bereitet sich schon auf die nächste Schlössernacht vor Nevill Mariner zum Vorabend erwartet Die 7. Schlössernacht ist vorbei, es lebe die neue Schlössernacht! Während es sich die 32 000 Besucher – mehr werden zum Schutz der Schlösser und Gärten nicht zugelassen – noch in der lauen Sommernacht wohl sein ließen, richtete der Veranstalter schon alle Gedanken darauf, was er im kommenden Jahr bieten, was er vielleicht auch anders und noch ein Quäntchen besser machen kann. „Das Gesamtkonzept bleibt wie es ist, aber im Detail kann man immer etwas ändern“, meinte dazu Christian Bartmann von der Arbeitsgemeinschaft Schlössernacht (Arge), die auch die nächsten Veranstaltungen ausrüsten wird, auch wenn de facto der jetzige Vertrag ausläuft. Darin sind sich offenbar Arge und Schlösserstiftung einig. Für das kommende Jahr sind schon detaillierte Pläne geschmiedet worden. Die achte Schlössernacht wird am 19. August stattfinden. Das Vorabendkonzert soll Sir Nevill Mariner von der Academy St. Martin in the Field dirigieren und als prominente Geigerin ist Baiba Skride verpflichtet worden. Der Kartenvorverkauf wurde auf einen Sonnabend, den 10. Dezember, gelegt, damit auch der arbeitende Schlössernachtfreund eine bessere Chance bekommt, eine Karte zu ergattern. In diesem Jahr waren die Tickets ja bekanntermaßen in drei Stunden ausverkauft. Eine Limitierung der abzugebenden Karten wird man jedoch nicht vornehmen. Es kämen viele Besucher der Nacht der Nächte in Gruppen nach Potsdam und einem Schwarzhandel mit Karten sei auch nur schwer vorzubeugen, sagte dazu Bartmann. Nur sechs Prozent der Besucher haben im Vorjahr Karten über das Internet gekauft. Hier tun sich also noch Chancen auf. Wer eine Karte ergattert hatte, genoss die Schlössernacht in vollen Zügen, wandelte „Auf Floras Spuren“, wie das Motto der diesjährigen Nacht hieß, bewunderte entweder ganz privat die herrlichen Blumenrabatten, die zum Teil lichtüberfluteten Pflanzschalen oder die illuminierten Bäume oder ließ sich in Vorträgen und Führungen sachkundig machen. Natürlich ringelten sich wieder Schlangen vor den sechs geöffneten Schlössern und an der Historischen Mühle, ansonsten aber bekam man schnell, was Gaumen und Magen begehrten und auch Toiletten standen ausreichend am Wegesrand. Das war in vorjährigen Nächten nicht immer so. „Die Organisation der Schlössernacht wird immer professioneller“, meinte denn auch Potsdams Oberbürgermeister Jann Jakobs, der jedoch noch nicht viel vom Abend gehabt hatte. „Nur Gespräche und Interviews bisher“, meinte er. Aber nun werde er die neuen Brücken am Maschinenteich inspizieren. Die zeigten sich festlich mit Lichtern geschmückt, ein Tenor schmetterte Liebeslieder und ein Schwanenpärchen vervollständigte unbeeindruckt von den vielen Besuchern das Idyll. Mit 75 000 Euro wurden die neuen Brücken von den Gästen der vorjährigen Schlössernacht gesponsert. Mit zwei Euro pro Karte war man auch diesmal dabei. Sie werden für die Restaurierung von vier Säulen im Parterre der Weinbergterrassen an die Stiftung übergeben. Diese Säulen waren ein Geschenk des bayrischen Königs Ludwig I. an Friedrich Wilhelm IV. Nur einer hat am Sonnabend wieder einmal gepatzt: Petrus. Genau ins Feuerwerk hinein ließ er es Wetterleuchten und den Donner grollen und während die Raketen über den Communs prasselten, begann es in Strömen zu gießen. Natürlich können auch die Veranstalter noch einiges verbessern. So sollte bei fortschreitenden Bauarbeiten an den Communs darüber nachgedacht werden, ob man die Bühne an der Mopke nicht um 180 Grad drehen und vor dem Neuen Palais aufstellen könnte. Für den gefährdeten Rasen vorm Schloss, lässt sich sicher auch eine Lösung finden. Von den Wegen zum Botanischen Garten sollte wenigstens noch einer beleuchtet werden, auch wenn schon über 18 km Lämpchen am Wege liegen und man laut Bartmann „an die Grenze der technischen Möglichkeiten gekommen ist“. Für den Jazz ist der Hof an der Mühle längst zu klein. Das sorgt für Unmut. Und die Verkehrsbetriebe sollten am Hauptbahnhof genauer auf alle Verkehrsmöglichkeiten zu den Parkeingängen hinweisen. Denn wie eine Befragung ergab, sind nur 5 Prozent der Besucher aus Potsdam, 34 Prozent kommen aus dem Umfeld der Stadt und ebenso viele aus Berlin. Der Rest reist von weiter her an und etwas über ein Prozent aus dem Ausland – sogar aus Australien. Selbst viele Berliner übernachten in Potsdam nach der Schlössernacht. Die Hotels waren fast alle ausgebucht. fran/KG

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