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Landeshauptstadt: FH-Professoren: Berliner Straße bis Alten Markt Plattenbau-Quartier stehe „zur Disposition“

Innenstadt - Ihre Vision, die Berliner Straße wieder auf den Alten Markt münden zu lassen, haben die drei Professoren der Fachhochschule Potsdam, Bernd Albers, Ludger Brands und Klaus Theo Brenner, gestern vor Journalisten erneuert. Sie reagierten damit auf den Masterplan für die neue Potsdamer Mitte, der aus den Ideen von sieben teils internationalen Architektenteams entstand.

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Innenstadt - Ihre Vision, die Berliner Straße wieder auf den Alten Markt münden zu lassen, haben die drei Professoren der Fachhochschule Potsdam, Bernd Albers, Ludger Brands und Klaus Theo Brenner, gestern vor Journalisten erneuert. Sie reagierten damit auf den Masterplan für die neue Potsdamer Mitte, der aus den Ideen von sieben teils internationalen Architektenteams entstand. „Der Masterplan der Stadt ist in seiner Dimension und in seiner Perspektive viel zu klein für eine 20-jährige Zeitschiene“, erklärte Prof. Brenner. Es sei ein Grundfehler des „Mini-Masterplanes“, dem Areal hinter dem Alten Markt an der jetzigen Burgstraße keine Entwicklungsperspektive zu geben. Prof. Brenner: „Das Wohnquartier an der Berliner Straße steht zur Disposition“. Es gehöre zur Ehrlichkeit der Politik, ein solches Plattenbau-Quartier realistisch zu bewerten. Die bauliche Substanz werde den Entwicklungen der nächsten 30 Jahre nicht widerstehen. Das liege an der Qualität der Wohnungsgrundrisse, der architektonischen Qualität, an der Qualität der Erschließung.

Der Vorschlag der FH-Professoren sieht neben der Durchführung der Berliner Straße bis zum neuen Landtag eine Umgestaltung und Neubebauung der Fläche zwischen dem Alten Markt und der Havel vor. „Der Alte Markt macht hinter dem Alten Rathaus Schluss, das Städtische bricht weg und geht ins Vorstädtische über“, begründet Prof. Albers den Vorstoß. Noch heute bleibe ihm „die Zerstörung der Berliner Straße ein unerklärlicher Vorgang“. Er begründet die Notwendigkeit der Wiederherstellung der Verbindung von Berlin zum Alten Markt auch mit dessen künftiger Funktion als Standort eines Parlaments für Berlin und Brandenburg.

Die Professoren haben Verständnis für die Politik, die „tendenziell feige“ sei, da sie auf die Zustimmung der Bevölkerung angewiesen ist, so Prof. Brenner. Daher sei auch in der Vergangenheit in Potsdams Peripherie gebaut worden – Beispiel Bornstedter Feld – weil es dort keine Probleme gebe. „Wir aber“, so Prof. Brenner, „haben die Freiheit, die Wahrheit auszusprechen.“ Die FH-Professoren sehen ihren Vorschlag nicht „als Beitrag gegen, sondern für die Stadt“. Auch sei er kein Alternativplan zum städtischen Masterplan, sondern „seine nächste Stufe“, so Prof. Albers.

„Ich gebe der Wohnbebauung hinter dem Alten Rathaus noch eine sehr lange Lebensdauer“, sagte gestern Potsdams Baubeigeordnete Elke von Kuick-Frenz (SPD) auf PNN-Anfrage. Es handele sich „um eine sehr beliebte Wohngegend“, so die Beigeordnete. Deshalb habe die Planungswerkstatt keinen Handlungsdruck gesehen und sich auf das reine Sanierungsgebiet am Alten Markt beschränkt. Hinsichtlich der Berliner Straße sagte sie: „Wir wollen den Durchgangsverkehr in Süd-Nord-Richtung vermeiden“. Das wäre mit einer durchgebrochenen Berliner Straße nicht mehr möglich.

Die Stadtverordneten haben den Masterplan „Potsdamer Mitte“ am Mittwoch in die Ausschüsse verwiesen.

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