Landeshauptstadt: Fichtmüller im Amt
Dank an Fenner / Oberlinklinik mit mehr Patienten Bewerbung um Schulgelände Espengrund
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Babelsberg - In einem feierlichen Gottesdienst ist Matthias Fichtmüller gestern von Landesbischof Wolfgang Huber offiziell in sein Amt als Vorstandsvorsitzender für das Oberlinhaus mit seinen 1400 Mitarbeitern eingeführt worden. Fichtmüller hatte das Amt am 1. März von seinem Vorgänger Peter Christian Fenner übernommen. Der 44-jährige Fichtmüller war zuvor Superintendent im Kirchenkreis Niederer Fläming.
Huber betonte, Fenner habe „in einer schwierigen Zeit“ Verantwortung übernommen und das Oberlinhaus „wieder in ruhiges Fahrwasser“ gebracht. Auch Ministerpräsident Matthias Platzeck dankte dem 66-Jährigen, der in den Ruhestand verabschiedet wurde, für seine Arbeit.
Auf den neuen Vereinschef, so Huber, komme die große Aufgabe zu dafür Sorge zu tragen, „dass das Oberlinhaus auch künftig als Inbegriff für hervorragende diakonische Arbeit gilt“. Es müsse gelingen, wirtschaftlich so zu handeln, „dass die Menschen nicht auf der Strecke bleiben. Das gilt insbesondere für ein diakonisches Unternehmen,“ sagte Huber. Ökonomische Zwänge dürften „nicht zu einem Ausverkauf der Barmherzigkeit führen“.
Fichtmüller ging in seiner Predigt auch auf die Probleme im Haus ein. Zur Wirklichkeit in Deutschland gehörten „Einschränkungen im sozial-politischen Bereich, mit denen wir leben müssen“. Dennoch stehe die Aufgabe, „diakonische Werte stärker zu entwickeln“. Bei der Lösung dieses Konflikts habe es „auch hier am Ort Verletzungen gegeben“. Diese „können seit einigen Monaten verheilen“, es werde aber „noch Monate dauern, ehe die Narben verheilt sind“.
Vor der Presse betonte Fichtmüller, dass der Vorstand des Vereins mit den Mitarbeitervertretungen über die umstrittene Mitarbeiterordnung im Gespräch sei. Bis zum 13. April werde eine Rückmeldung erwartet. Danach werde entschieden, wie es weiter gehen könne. Der kaufmännische Vorstand des Vereins, Andreas Koch, zeigte sich überzeugt, dass eine Lösung gefunden werde, die Arbeitsplätze langfristig erhalte, die Mitarbeiter zufrieden stelle und zugleich dem diakonischen Gedanken entspreche. Zur Einführung der neuen Arbeitsordnung im Oberlinhaus waren vom Diakonischen Rat Ausnahmegenehmigungen vom geltenden Diakonietarif erteilt worden. Mitarbeitervertretungen befürchten schlechtere Arbeitsbedingungen. Dagegen soll es auch Klagen von Mitarbeitern geben.
Wie Koch mitteilte, werde das Oberlinhaus nach einer ersten Hochrechnung auf ein erfolgreiches Jahr 2007 zurück blicken können. So sei die Zahl der Patienten sowohl im Klinikbereich wie auch in der Ambulanz erneut gesteigert worden. In der Zukunft werde die „zunehmende Ambulantisierung“ zur großen Herausforderung. Wie weiter bekannt gegeben wurde, werden sich Oberlinhaus und Hoffbauerstiftung an einer Ausschreibung für des Gelände des Espengrund-Gymnasiums beteiligen. Dort soll ein Standort für Schule und Berufsbildung entstehen. Derzeit hat dort die katholische Marienschule mit Grundschule und Gymnasium einen Mietvertrag über zwei Jahre. M. Erbach
M. Erbach
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