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Landeshauptstadt: Filetstück verkauft

Reggeborgh und Asenticon sind die neuen Eigentümer der Nördlichen Speicherstadt

Von Matthias Matern

Teltower Vorstadt - Die Kaufverträge für die Nördliche Speicherstadt sind unter Dach und Fach. Die Grundstücke wurden an die Reggeborgh Projektentwicklung Deutschland GmbH & Co. KG und die asenticon AG veräußert, wie die kommunale Bauholding Pro Potsdam jetzt mitteilte. Damit sei die Umsetzung des „überzeugenden städtebaulichen Konzepts“, das bereits im Bauausschuss der Stadtverordneten und im Aufsichtsrat der Pro Potsdam auf breite Zustimmung gestoßen sei, gesichert, heißt es.

„Es freut uns sehr, dass wir trotz der juristisch, kaufmännisch und baulich komplexen Lage in der Nördlichen Speicherstadt zu einer für alle Parteien zufriedenstellenden Lösung gefunden haben“, erklärte Pro Potsdam- Chef Bert Nicke. „Der hohe Grundwasserspiegel ist für Bauvorhaben immer eine Herausforderung. Und auch die Bodenverhältnisse des Areals haben uns vor die eine oder andere Aufgabe gestellt.“

Reggeborgh und der Potsdamer Projektentwickler Asenticon wollen das Areal wie berichtet in einem Joint-Venture bebauen. Geplant ist ein für Wissenschaftler geeignetes Wohn- und Gewerbequartier mit acht Baukörpern, deren Höhe zwischen vier und sechs Geschossen variiert. Vorgesehen sind 250 Wohnungen und ein Boardinghaus. Entstehen sollen auch eine Spanische Treppe, breite Grünzüge, ein Hotel, ein Casino sowie Gastronomie und weitere Gewerbeflächen. Bis zu 180 Millionen Euro soll die Entwicklung des Quartiers insgesamt kosten. Der Entwurf hatte sich im Rahmen der Grundstücksausschreibung durchgesetzt. Kritik hatte damals lediglich der Gestaltungsrat der Stadt geäußert. Es sei geradezu ein Skandal, was dort vor sich gehe, hatte die Ratsvorsitzende Ulla Luther nach der Aufsichtsratssitzung der Pro Potsdam im vergangenen Oktober beklagt. Ursprünglich sei geplant gewesen, das Areal blockweise an einzelne Bauherren zu veräußern, um eine Vielfalt an Architektur zu erreichen, hatte sie erklärt. Dass nun alles an einen Investor gehe, sei abzulehnen.

„Wir sind davon überzeugt, dass mit der Umsetzung der Entwürfe ein lebenswertes Quartier entsteht“, ist sich dagegen Asenticon-Vorstand Klaus Vollbrecht sicher. „Die Nördliche Speicherstadt wird eine erfolgreiche städtebauliche Entwicklungsmaßnahme sein.“

Die Konzernmutter Reggeborgh ist ein niederländisches Unternehmen mit mehr als 20-jähriger Erfahrung in der Umsetzung von Immobilienprojekten, auch in der Potsdamer Mitte – etwa in der Humboldtstraße 1-2. Zudem ist Reggeborgh mit dem Baukonzern Kondor Wessels verbunden. Auch eine Firma der Familie von SAP-Mitgründer und Potsdam-Mäzen Hasso Plattner hatte bei dem Projekt ursprünglich einsteigen wollen, hatte aber dann abgesagt. Matthias Matern

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