Landeshauptstadt: Film ab
Im Babelsberger Filmgymnasium gibt es besonderen Unterricht – Film: Ein lebendiges Fach
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26 verschiedene Filme werden heute in den Potsdamer Kinos gezeigt – vom „Leben der Anderen“ über „Die wilden Kerle“ bis hin zu „Ein Song für Dich“. Darunter sind gute Filme, weniger gute, Filme im Originalton oder synchronisierte, Kinderfilme und Thriller. Die Schüler eines Potsdamer Gymnasiums lernen im Unterricht, mit Filmen zu arbeiten – dafür wurde das Schulfach Film entwickelt. Seit gut einem Jahr bietet das Babelsberger Filmgymnasium dieses als einzige Schule in Deutschland an.
Die Schule in der Wetzlarer Straße ist nicht nur räumlich der früheren Traumwerkstatt Ufa und Defa nah, sondern auch inhaltlich. Wenn auch nicht komplett: „Alles außer Schauspiel gehört zu dem Unterrichtsfach Film“, sagt Dr. Petra Benke. Die frühere Schulleiterin ist Regionallleiterin der Medienschulen Babelsberg, die von der „Anerkannte Schulgesellschaft mbH“ unterhalten werden. Inzwischen gehören zu dem Verbund der Medienschulen Grundschulen in Marquardt und Babelsberg, das Filmgymnasium Babelsberg und eine Berufsfachschule.
Während die Kleinsten in Computerkabinetten und mit der Arbeitsgemeinschaft Medien sowie Informatik als Wahlpflichtfach an die Medienkompetenz herangeführt werden sollen, gibt es an dem Gymnasium seit diesem Jahr eine AG Film und ab Klasse 11 das Wahlpflichtfach Film. Dafür wurde gemeinsam mit dem Landesinstitut für Schule und Medien Brandenburg (Lisum) ein Drehbuch für das neue Schulfach geschrieben. Darin stehen Medienkunde, Filmgeschichte, Filmanalyse, Filmtheorie, Produktion, Filmkritik und Genrekunde. Neben dem Spielfilm stehen auch der Kurzfilm, Dokumentarfilm und Animationsfilm im Lehrplan, der noch nicht so fest gezurrt ist wie in anderen Bereichen. „Das Fach lebt“, sagt Petra Benke daher. Ständig wird das für den Lehrplan Erarbeitete nun im Unterricht angewandt, dabei fällt auch mal ein Detail wieder aus dem Unterrichtsstoff raus, ein anderes kommt dafür rein. Ziel des Faches sei, das Grundwissen zum Thema Film zu erlangen und praktische Erfahrung zu sammeln, sagt Petra Benke. Die Lehrer dafür kämen zum Großteil aus der Praxis, erste Kooperationen mit Firmen aus der Film- und Medienbranche seien geschlossen und weitere Partner seien jederzeit willkommen. Das Projekt muss jetzt wachsen, so Petra Benke. Perspektivisch sei das Angebot auch als Leistungskurs denkbar, dafür muss die Kultusministerkonferenz zustimmen. Nun wird auf einen Erfolg des derzeitigen Projektes gewartet, danach – auch das ist filmtypisch – wird an einer Fortsetzung geschrieben. jab
www.medienschule-babelsberg.de
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