
© M. Thomas
Babelsberg: Filmgymnasium interviewt Axel Prahl
Der Ton ist bereit, die Kameras sind es auch, das Licht steht. Nur Axel Prahl fehlt.
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Der Ton ist bereit, die Kameras sind es auch, das Licht steht. Nur Axel Prahl fehlt. Der Schauspieler verspätet sich, er steht im Stau. Louis Zenke und Alexander Wunsch vom Babelsberger Filmgymnasium sehen es gelassen. Mit den beiden ist Prahl am Mittwochvormittag zum Interview in der Schiffbauergasse verabredet. Gemeinsam mit Filmgymnasium-Filmkoordinator Uwe Fleischer drehen die beiden 16-Jährigen Bonusmaterial zu den Tatort-Filmen. Axel Prahl, der gemeinsam mit Jan Josef Liefers für den Münster-Tatort vor der Kamera steht, ist dabei der erste von mehreren Darstellern, die im Laufe des Jahres interviewt werden sollen. Zu sehen sein wird das Material dann auf DVD-Boxen, die von der Icestorm Entertainment GmbH herausgebracht werden. „Wir arbeiten schon länger mit Icestorm zusammen“, erklärt Uwe Fleischer. Unter anderem sei schon Bonusmaterial zu der dänischen Krimiserie „Die Olsenbande“ oder „Polizeiruf 110“ entstanden. Und jetzt eben für den Tatort. „Das Interview mit Axel wird allerdings zunächst auf der Tatort-Website zu sehen sein“, erklärt Fleischer. Außerdem bewirbt sich das Filmgymnasium mit der Icestorm-Kooperation auch beim Schülerfirmenwettbewerb der IHK-Stiftung Fachkräfte für Brandenburg und Kobra.net. Bis Dienstag muss der Film dafür fertig sein.
Inzwischen ist Prahl auch da. Er sieht müde aus, schließlich hat er am Dienstag erst gemeinsam mit Regisseur Andreas Dresen ein Konzert in Leipzig gegeben. Am Mittwochabend geht es gleich im Potsdamer Waschhaus weiter. Ob er dafür überhaupt noch Kraft hat? „Na ja, der Appetit kommt beim Essen nicht wahr?“, sagt er und grinst etwas schief. Natürlich freue er sich darauf. Schon Leipzig sei der Hammer gewesen. Mit einer Tasse Kaffee – nicht schwarz, sondern mit Milch – kehrt dann auch das Leben in sein Gesicht zurück. Mit dem üblichen Prahl-Raubein-Charme erzählt er gut gelaunt von seinem ersten Drehtag mit Tatort-Kollege Liefers. Er habe sofort eine gemeinsame Wellenlänge gespürt. Die hohen Zuschauer-Quoten für die Fernsehreihe finde er allerdings schon etwas komisch. „Die Vorstellung, dass da eine ganze Stadt vor dem schwarzen Kasten hockt und uns zuguckt, ist schon etwas absurd“, so Prahl. Seine Arbeit als Schauspieler liebe er und habe sich mit dem den Tatort begleitenden Ruhm arrangiert. „Die meisten Menschen sind ja sehr nett, wenn sie mich sehen“, so der Darsteller. Nur wenn jemand zu aufdringlich wird, könne er auch mal krätzig werden, wie er sagt. Nach einer knappen halben Stunde verabschiedet Prahl sich, um sich in sein Wohnmobil zurückzuziehen. Kraft tanken für den Abend ist angesagt.
Die Schüler sind zufrieden. Ein Wochenende wird die Postproduktion des Beitrags wahrscheinlich dauern, wie Alexander Wunsch sagt. Dann geht die Kamera schon wieder für das nächste Projekt an. Sarah Kugler
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