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Landeshauptstadt: Filmmuseum droht Personalabbau

2010 sollen ein Viertel der Stellen abgeschafft sein, Leiterin Dalichow spricht von „Kulturzerstörung“

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Innenstadt - Bärbel Dalichow spricht von „Kulturzerstörung“. Bis Ende des Jahres 2010 soll der Personalbestand im Potsdamer Filmmuseum von derzeit 27 auf 21 Stellen abgebaut werden. „Das sind 25 Prozent meiner Mitarbeiter“, sagte Bärbel Dalichow, Leiterin des Filmmuseum, den PNN auf Anfrage.

In den vergangenen Jahren sei es den Mitarbeitern gelungen, das Filmmuseum zu einem internationalen Standort zu machen. „Mit diesem Personalabbau wird die Arbeit von 20 Jahren zerstört“, sagte Dalichow. Denn den derzeitigen Standard des Hauses im Marstall, dessen Angebot von Ausstellungen über internationale Filmfestivals und Filmreihen bis zum normalen Kinobetrieb reicht, sei mit weniger Mitarbeitern nicht aufrecht zu erhalten. Seit einem Jahr schon wird die Belegschaft im Filmmuseum seitens des Finanzministeriums mit den geplanten Kürzungen konfrontiert.

Hintergrund sind Planungen der Landesregierung Brandenburg, zusätzlich zu dem bis zum Jahr 2010 geplanten Abbau von 5000 Stellen im Landesdienst bis zum Jahr 2012 weitere 2700 Stellen zu streichen (PNN berichteten). Für die zusätzlich geplanten Stellenstreichungen macht das Finanzministerium die angespannte Haushaltslage verantwortlich. Denn ohne die Kürzungen könne die auf 300 Millionen Euro bezifferte jährliche Deckungslücke im Landeshaushalt nicht erfüllt werden. Neben den so genannten Altersabgängen durch Rente oder Vorruhestand werden durch das Finanzministerium ausdrücklich betriebsbedingte Kündigungen nicht ausgeschlossen. Doch die sind erst nach 2010 möglich, weil aufgrund von laufenden Sozialtarifverträgen bis dahin keine betriebsbedingten Kündigungen möglich sind.

Doch wie der Personalabbau bis 2010 im Filmmuseum realisiert werden soll, ist derzeit nicht klar. Denn von den 27 Mitarbeitern wird niemand in den kommenden drei Jahren in Rente oder Vorruhestand gehen. „Die nächste, die hier in Rente geht, bin ich – aber erst in 13 Jahren“, sagte Bärbel Dalichow. D.B.

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