Landeshauptstadt: Filmorchester kommt nach Hause Klangkörper probt bald wieder in Babelsberg
Berlin/Potsdam-Babelsberg - Sie kommen nach Babelsberg zurück: „Damit sind wir sehr glücklich“, erklärte gestern Klaus-Peter Beyer. Der Intendant des Deutschen Filmorchesters Babelsberg, seine 60 Musiker und zehn „Peripheriker“ proben seit Jahren in einem Studio im ehemaligen DDR-Rundfunkhaus in der Berliner Nalepastraße.
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Berlin/Potsdam-Babelsberg - Sie kommen nach Babelsberg zurück: „Damit sind wir sehr glücklich“, erklärte gestern Klaus-Peter Beyer. Der Intendant des Deutschen Filmorchesters Babelsberg, seine 60 Musiker und zehn „Peripheriker“ proben seit Jahren in einem Studio im ehemaligen DDR-Rundfunkhaus in der Berliner Nalepastraße. Jetzt kehre das Orchester wieder nach Hause zurück, wurde auf einer Berlinale-Pressekonferenz am Wochenende mitgeteilt. (PNN berichteten) Der Umzug solle in diesem Jahr vollzogen werden.
Man sei vor 15 Jahren von der Treuhandanstalt, den damaligen Betreibern der DEFA-Studios, „expediert“ worden, wie es der Filmorchester-Intendant vorsichtig ausdrückte. Das Versenden glich aber wohl damals eher einem Rausschmiss und sei trotz vielfacher Bemühungen von Seiten des Filmorchesters nicht wieder rückgängig gemacht worden. Zuletzt, als man 1999/2000 neue Aufnahmetechnik angeschafft und dafür einen Platz in der Potsdamer Filmstadt gesucht habe, habe sich Vivendi Deutschland (Medienstadtbetreiber von 1992 bis 2002) „nicht besonders kooperativ“ gezeigt. Erst in den neuen Chefs von Studio Babelsberg, Carl Woebcken und Christoph Fisser, habe man „aktive Unterstützer“ des Deutschen Filmorchesters gefunden, sagt Beyer. Dass der Klangkörper jetzt der Postproduktion zugeordnet werde, wertete der Intendant als Zeichen von Medienkompetenz. Schließlich käme die „Schulterschluss-Politik“ von Studio Babelsberg und – jetzt neu – auch der Elektrofilm Gruppe nicht nur dem Filmorchester, sondern der „gesamten deutschen Postproduktion“ zu gute.
Bevor allerdings das renommierte Orchester wieder in Babelsberg proben kann, müsse das Studio A entsprechend umgebaut werden. Das mit Backstein verklinkerte Gebäude sei Ende der 20er Jahre für den Klangkörper der Ufa errichtete worden, sagt Beyer. Den Umbau solle das Filmorchester selbst tragen, sagt Studio Babelsberg. Der Intendant hofft allerdings auf eine 50-prozentige Förderung über Bundesmittel. Wenn das Geld zusammen sei, könne die bauliche Anpassung von Studio A an moderne Standards beginnen.
Das Deutsche Filmorchester Babelsberg ist nicht nur wegen seiner musikalischen Ausrichtung eine Besonderheit; es erweist sich auch als sozial. So habe man schon mehrere vor allem ältere Musiker aufgenommen, sagt der Intendant, die durch Umstrukturierung oder Auflösung von Orchestern, zum Beispiel Brandenburgische Philharmonie Potsdam, arbeitslos geworden waren. N. Klusemann
N. Klusemann
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