Landeshauptstadt: Filmpark Babelsberg macht in Serie
Themenpark baut Außenset für „Gute Zeiten, Schlechte Zeiten“ / Fans können bald beim Dreh zuschauen
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Babelsberg - Den Eintritt in die Welt der Daily Soap „Gute Zeiten, Schlechte Zeiten“ (GZSZ) lässt sich der Filmpark Babelsberg ganz schön was kosten: Rund 800 000 Euro investiert der Themenpark in einen Außenset für GZSZ. Im Gegenzug dürfen Serienfans und Filmpark-Besucher beim Drehen zuschauen. Gestern wurde der Grundstein für die Serienstraße gelegt.
„Ich habe lange auf diesen Tag gewartet“, sagte Friedhelm Schatz, geschäftsführender Gesellschafter der Filmpark Babelsberg GmbH & Co. KG. Er weiß, was für ein Besuchermagnet „Deutschlands erfolgreichste tägliche Fernsehserie“ ist. Schon seit elf Jahren kommt die Grundy UFA Produktion aus der Medienstadt Babelsberg. Wenn in Filmparknächten „nur mal die Tore zu den GZSZ-Sets geöffnet“ worden seien, hätten mehr als 6000 Fans einen Blick hineinwerfen wollen. Mit der neuen Außenkulisse verspricht sich Schatz deshalb auch einen noch größeren Besucherstrom in seinen Filmpark.
„Eigentlich hätten wir das schon viel früher machen sollen“, sagte Rainer Wemcken, Geschäftsführer der Grundy UFA TV Produktion, der sich „ganz schnell“ über das gemeinsame Projekt mit Friedhelm Schatz geeinigt hatte. „Wir kennen uns ja schon seit über 25 Jahren.“ Die Idee sei alt, ihre Finanzierung langwierig gewesen. Der Pakt zwischen den beiden Unternehmen sei ein „Modellbeispiel für gut funktionierende Kooperation in der Medienstadt“, begrüßte auch Erhard Thomas, Medienbeauftragter der Landesregierung, das Vorhaben. Außerdem freue er sich darüber, dass der „köln-verhaftete Sender RTL“, für den die Daily Soap gemacht wird, auf diese Weise „öffentlich die Flagge in Brandenburg“ hochziehe, so Thomas.
Der Zeitplan ist knapp. In nur fünf Wochen soll dort, wo jetzt noch Bagger auf ausgehobenen Sandhügel stehen, die erste Klappe fallen. Am 21. Juli werde der erste Abschnitt an die Grundy UFA übergeben, so Schatz. Tags darauf solle in der neuen Kulisse gedreht. Dann könnten auch schon die ersten Filmpark-Besucher bei der Produktion zuschauen. Mitte August solle das Außenset, das von 50 Mitarbeitern des Art Department Studio Babelsberg gebaut wird, komplett sein. Der T-förmige Straßenzug sei „eine Erweiterung der GZSZ-Lebenswelt“, erklärte Produktionsleiter Tim Greve. Einen neuen Handlungsstrang gebe es nicht. „Stattdessen können wir jetzt aber zeigen, was man bisher nicht oder nur andeutungsweise sah“, so Greve. Beispielsweise sehe der Zuschauer nun, was hinter dem Innenhof des Serien-Cafés „Mokka“ liege. Auch vom Viktoria-Luise-Gymnasium habe man einen Haupteingang in die Straßenflucht eingebaut. Bisher sei immer nur an einem Original-Schauplatz gedreht worden. Wo allerdings die „echte“ GZSZ-Schule sei, wolle er nicht verraten. Dort werde auch weiterhin produziert. Dass ihm demnächst Serien-Verrückte bei der Arbeit zuschauen können, stört Greve nicht. Schließlich sind es die täglichen Zuschauer, die die Grundy UFA-Produktion so erfolgreich machen. „Gute Zeiten, Schlechte Zeiten“ zähle nunmehr über 3500 Folgen und versammle jeden Tag rund fünf Millionen Menschen vor dem Fernseher. Sogar die derzeitige Fußballweltmeisterschaft ließe die Quoten nicht einknicken, freute sich Geschäftsführer Wemcken. Während WM-Übertragungen zur Seriensendezeit habe man immer noch einen Zuschaueranteil von 26 Prozent gehabt.
Nicola Klusemann
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