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Landeshauptstadt: Filz-Affäre entzweit CDU und SPD Schubert greift Reiche an und stellt sich vor Jakobs

Im Zuge der Stadtwerke-Affäre werden die Töne zwischen SPD und CDU rauer. Am Donnerstag reagierte Potsdams SPD-Chef Mike Schubert auf Kritik der Potsdamer CDU-Vorsitzenden Katherina Reiche am Agieren von Oberbürgermeister Jann Jakobs (SPD) in der Affäre.

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Im Zuge der Stadtwerke-Affäre werden die Töne zwischen SPD und CDU rauer. Am Donnerstag reagierte Potsdams SPD-Chef Mike Schubert auf Kritik der Potsdamer CDU-Vorsitzenden Katherina Reiche am Agieren von Oberbürgermeister Jann Jakobs (SPD) in der Affäre. Reiche hatte am Mittwoch gesagt, Jakobs habe den Stresstest in Sachen Informationspflicht und Korrektur nicht bestanden und sprach von einem „politischen Super-GAU“ für den SPD-Mann. Dieser handele gegen die Interessen der Bürger.

Dem widersprach Schubert. „Seit einer Woche“ – Stadtwerke-Chef Paffhausen trat vor drei Wochen zurück – zeige der Oberbürgermeister „deutlich, dass er gewillt ist, die Ungereimtheiten in den Stadtwerken aufzuklären“, erklärte Schubert und erinnerte an die eingesetzte Transparenzkommission und die neu beauftragte Anwaltskanzlei zur Tiefenprüfung bei den Stadtwerken. Damit seien bereits „neue Unregelmäßigkeiten“ bekannt geworden – die Rede ist von möglichen Geheim-Darlehen an den chronisch klammen Drittligisten SV Babelsberg 03, bei dem Paffhausen Aufsichtsratschef war. Das scheine an Reiche aber „komplett vorüberzugehen“. Eigentlich seien alle Fraktionen in der Rathauskooperation an Aufklärung interessiert, „ ohne dass dabei das Klima in der Stadt vergiftet wird.“ Zudem, erklärte Schubert, habe sich „Frau Reiche“ für ihre Attacke auch noch den falschen Zeitpunkt ausgesucht. „Anderen eine schlampige Geschäftsführung vorzuwerfen, während zur selben Zeit nach Medienberichten das engste private Umfeld wegen Insolvenzverschleppung, Unterschlagung, Bankrott und Betrug im Hesco-Skandal auf der Anklagebank sitzt, scheint mir das berühmte Werfen mit Steinen im Glashaus.“ Bei dem vor dem Abschluss stehenden Hesco-Prozess am Landgericht droht den Eltern von Reiche wegen der dubiosen Pleite ihrer Firma Hesco eine hohe Geldstrafe (PNN berichteten). Auf Schuberts Erklärung reagierte gestern wiederum die CDU-Vizekreischefin Carmen Klockow: „Ich hoffe nicht, dass die SPD mit dieser Wortmeldung schon das Signal gibt, die Aufklärung zurückzufahren.“ Unterdessen hieß es aus Stadtwerke-Kreisen, dass im Hauptsitz in der Steinstraße bereits das einstige Büro von Paffhausen umgebaut wird – künftig sollen daraus zwei Räume werden. HK

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