Landeshauptstadt: Firma für Klimatipps
Brücke-Potsdam hat beim Businessplan-Wettbewerb mitgemacht
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Brücke-Potsdam hat beim Businessplan-Wettbewerb mitgemacht Manfred Stock ist einer, der seinen Platz in der Wissenschaft längst gefunden hat. Er hat ein gemütliches Büro im Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung auf dem Telegrafenberg. Auf seinem Schreibtisch steht ein Flachbildschirm, auf dem Schild an seiner Tür „Leiter Regionalforschung“. Stock muss beim Businessplan-Wettbewerb (BPW) nicht mitmachen, um sich beruflich zu etablieren. Für Stock und sein Team von „Brücke-Potsdam“ ist der Wettbewerb im vergangenen Jahr vielmehr Anlass gewesen, eine Unternehmensidee in Form zu gießen und ein Konzept aufzustellen. „Wir haben einen Plan entwickelt, diskutiert und mittlerweile auch einiges davon umgesetzt“, berichtet der Wissenschaftler. Im Mai 2004 hat sich das Unternehmen mit sechs Mitarbeitern gegründet. Das Brücke-Potsdam-Team ist eines von 87 Teams, das seit 1998 ein Konzept eingereicht haben. Immerhin rund jedes vierte Konzept wird in einer Gründung umgesetzt, erklärt Matthias Haensch von der ILB. Das Interesse an dem Wettbewerb steigt, sagt er. Das gilt auch für Potsdam. 1998 und 1999 waren jeweils drei Teams aus der Landeshauptstadt dabei, 2002 waren es 15, 2004 dann 41. Die Ideen kommen aus den unterschiedlichsten Branchen. Brücke-Potsdam ist eine Mischform aus Wissenschaft und Consulting, beschreibt Stock das Unternehmen, dass sich aus dem Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung (PIK) ausgegründet hat. Die Firma berät Wirtschaft und Behörden in Bezug auf Risiken und Chancen des Klimawandels. Themen sind die Folgen der warmen Winter für Wintersportorte, der Sinn von Braunkohleförderung in der Region oder die Konsequenzen für Wasserwerke aus einem so heißen Sommer wie 2003. Die Idee zur Firma hat sich aus dem Bedarf entwickelt, so Stock. Das PIK bekam viele Anfragen von Firmen oder Ämtern zu möglichen Folgen des Klimawandels. Das Institut ist aber eine Forschungs- und kein Beratungseinrichtung, erklärt er. Deshalb suchten die Wissenschaftler nach einer Möglichkeit, der Nachfrage außerhalb des PIK nachzukommen – noch vor der Firmengründung hatte Brücke-Potsdam die ersten Kunden. Nach der zweiten Wettbewerbsstufe stieg das Projekt aus dem BPW aus, meldete ein Gewerbe an und begann mit der Arbeit. Beim BPW teilzunehmen lohnt sich, meint Stock. Schließlich kostet er nichts, außer dem Aufwand, gibt aber wichtige Hinweise. Das Brücke-Team wurde von den Konzept-Bewertern darauf hingewiesen, sein Produkt klarer herauszuarbeiten und auf die Urheberrechte ihrer Arbeit zu achten. Bei den regionalen Treffen hörte sich Stock die Erfahrungsberichte anderer Gründer an. Besonders, dass was schief gegangen ist, war erhellend, sagt er. Auch andere Existenzgründerangebote hat Brücke-Potsdam in Anspruch genommen. „Wir führen noch heute Gespräche mit der Zukunftsagentur Brandenburg“, sagt Stock. Bisher arbeiten die Firmen-Mitarbeiter noch nebenberuflich. Aber die Chancen stehen gut, dass Brücke-Potsdam wächst. Eine Marketingfirma soll sich demnächst um nationale und internationale Vernetzung des Unternehmens kümmern. Stock ist zuversichtlich. Weiteres im Internet unter: www.ilb.de
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