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Neulich in der MENSA: Fisch oder Fake?

Der Fisch stinkt vom Kopf. Sagt man zumindest.

Stand:

Der Fisch stinkt vom Kopf. Sagt man zumindest. Mit dem Fisch, den es vergangene Woche in der Mensa zu essen gab, stimmte tatsächlich etwas nicht. Vom Kopf her stinken konnte er allerdings nicht, da er keinen mehr hatte. Nun gut, das gehört sich bei einem Filet auch so. Doch dieser Fisch sah merkwürdig aus. Wie ein Flickenteppich. Ein Junger Mann an der Theke ließ das Puzzle-Stück dann auch gleich unter Protest zurückgehen. Wir aber waren von der Neugierde gepackt und haben mutig zugegriffen. Außer, dass es etwas versalzen schmeckte, ließ sich nichts Ungewöhnliches feststellen. Die Sache sah aus wie Fisch und roch auch so. Nur, dass sich bei genauerem Hinsehen das Tier tatsächlich als ein Fake-Filet herausstellte. Es bestand aus vielen kleinen Fischteilen, die in Filetform gepresst durch einen nicht zu identifizierenden Emulgator zusammengehalten wurden. Doch, bevor ich in das Protestgeschrei unseres Vorgängers einfallen konnten, brachte mich mein Begleiter zur Besinnung. Ob ich nicht diese TV-Kochshows ansehen würde. Da werde es doch von Woche zu Woche ärgerlicher, wie der TV-Talker zusammen mit seinen Spitzenköchen Tunfisch in Sushi-Qualität anpreise. Jeder wisse doch mittlerweile, dass diese edlen Tiere im Mittelmeer vom Aussterben bedroht sind. Weil die Japaner zuhause selbst schon alles leer gefischt haben und nun Höchstpreise dafür zahlen. Und die Delphine, die in den Fangnetzen verenden und überhaupt, die Schleppnetze, die das ganzen Meer zerstören. Da sei es doch nur löblich, dass es nun Methoden gebe, um die beim Filetieren anfallenden Fischreste weiterzuverwenden. Uns hat es dann richtig gut geschmeckt. W. Kotti

W. Kotti

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