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Erfolgreich: Heiko Mitulla hat wieder eine Chance auf Arbeit.

© Manfred Thomas

Landeshauptstadt: Fit für den Hausmeister

Bei „Work-In 45plus“ werden ältere Arbeitslose praxisnah für eine neue Arbeit qualifiziert

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Für Menschen wie Heiko Mitulla ist das eine echte Chance: 16 Monate hat der arbeitslose Schlosser noch einmal die Schulbank gedrückt – und sich vor allem mit allerlei praktischen Arbeiten vertraut gemacht. Im Rahmen seiner Arbeit bei „Work-In 45plus“ reparierte er einen Schuppen der Montessori-Kita in Drewitz, strich dort eine Pergola und stellte Blumenkübel für diesen Potsdamer Stadtteil her. „Das haben wir im Sommer bei über 30 Grad gemacht“, sagt Mitulla und zeigt in seinem Computer auf ein Bild mit der frisch gestrichenen Pergola. Angenehm seien die Holzarbeiten bei diesen Temperaturen freilich nicht gerade gewesen. Doch wie alle Teilnehmer bei „Work-In 45 plus“ nimmt Mitulla freiwillig an diesem Lehrgang teil, der ihn für den Job als Hausmeister qualifizieren soll.

Das Jobcenter habe ihn auf dieses Qualifizierungsprogramm einer Tochtergesellschaft der kommunalen Immobilienholding Pro Potsdam aufmerksam gemacht, berichtete Mitulla am Montag beim Besuch von Brandenburgs Sozialminister Günter Baaske (SPD) in Drewitz, bei dem sich der Minister über „Work-In 45 plus“ informierte.

Kein Zwang, nur eine Chance für den möglichen Wiedereinstieg in den regulären Arbeitsmarkt sollte es sein. Man habe ihm, so Mitulla, im Jobcenter Hoffnung gemacht, durch den Kurs wieder fit zu werden für den Arbeitsmarkt. 18 Monate dauert die Maßnahme, die sich vor allem an Arbeitslose richtet, die über 45 Jahre alt sind. Mitulla wird in zwei Monaten mit dem angebotenen Programm fertig sein. Und wie es aussieht, hat es sich für den 50-Jährigen gelohnt. Noch sei es zwar nicht ganz spruchreif, aber er werde wohl bald eine reguläre Arbeitsstelle bekommen. In dem Kurs vermittle man ihm „richtig gutes Fachwissen“. Er bedauere nur, dass es keinerlei Vergütung gebe. Momentan beziehe er nur das Geld vom Amt, das er als Arbeitsloser auch ohne den Kurs bekommen würde. Lediglich Fahrtkosten würden erstattet.

Drei der etwa 40 Kursteilnehmer haben bereits vorfristig, also vor Ende des Kurses, eine neue Arbeit gefunden, berichtete Gudrun Wünsche von der Work-In-Projektleitung. Thomas Hartmann, der gemeinsam mit Wünsche das Projekt leitet, sagte am Montag, er hoffe, dass der Beruf des Hausmeisters einmal ein echter Ausbildungsberuf werde. Häufig sei es ein Problem, dass Handwerker, die in einem speziellen Beruf ausgebildet seien, etwa Maler oder Elektriker, in ihrer Tätigkeit als Hausmeister von den jeweils anderen Gewerken zu wenig verstünden. Jetzt arbeite man jedoch erst einmal mit dem Jobcenter an einer Verstetigung dieses Kursangebots. HC

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