Sport: „Fit genug, um gleich loszulegen“

Kanada ist bei den Deutschen ein beliebtes Urlaubsziehl. Sie aber zieht es weg – nach Potsdam. Warum?

Wirklich? Für mich sind Deutschland und Potsdam wesentlich aufregender und interessanter als Kanada. In Deutschland gibt es viel mehr Kultur und Geschichte als in meinem Heimatland. Ich freue mich, hier zu sein.

Wie gut kennen Sie die deutsche Volleyball-Liga?

Ich weiß, dass einige kanadische Spielerinnen in der deutschen Liga spielen oder gespielt haben. Gerade in der Nationalmannschaft sprechen wir ab und an auch über die deutsche Liga. Außerdem war unser Nationaltrainer Arnd Ludwig eine ganze Weile lang beim Dresdner SC als Cheftrainer angestellt, aber das ist schon einige Jahre lang her. Von Erzählungen weiß ich, dass hier auf einem hohen Niveau Volleyball gespielt wird.

Sie haben seit einiger Zeit nicht gespielt? Wann genau standen Sie zuletzt auf dem Parkett?

Oh, ich habe die ganze Zeit in Kanada trainiert. Seit dem Saisonende in Brüssel – das war im Oktober – habe ich zwar nicht mehr für einen Verein gespielt, aber mit der Nationalmannschaft haben wir täglich bis zu fünf Stunden trainiert.

Für wie fit halten Sie sich?

Ich hoffe, fit genug, um gleich loslegen zu können.

Wie können Sie die Potsdamer Mannschaft unterstützen?

Naja, so viel weiß ich noch nicht über das Team, schließlich habe ich auch noch nicht einmal mit der Mannschaft trainiert. Aber ich hoffe natürlich, dass ich mit meiner Erfahrung punkten kann. Ich gehöre mit 30 Jahren sicherlich schon zu den älteren Spielerinnen. Und ich denke, ich bin eine Spielerin, die verschiedene Rollen übernehmen kann. Da, wo man mich braucht, werde ich versuchen, mein Bestes zu geben.

Warum würden Sie sich zutrauen, bereits am Samstag für den SC Potsdam auflaufen zu können?

Ich glaube, ich habe in meiner langjährigen Spielerkarriere schon so viele verschiedene Situationen erlebt, dass ich auch mit dieser gut umgehen kann. Bisher konnte ich auch lange Reisen immer sehr gut wegstecken und bereits am nächsten Tag meine Leistung bringen. Ich hoffe, das gelingt mir hier auch. Und dann werden wir sehen, ob ich am Samstag schon spiele.

Das Interview führte Luisa Müller.