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Landeshauptstadt: Flächenplan bald öffentlich

Architekturgespräch heute ab 18 Uhr in Schinkelhalle

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Die zweite Phase der öffentlichen Beteiligung der Potsdamer am neuen Flächennutzungsplan für die Stadt beginnt Anfang nächsten Jahres. Dies sagte gestern Andreas Goetzmann, Fachbereichsleiter Stadtplanung und Bauordnung, bei einem Vortrag über die Entwicklung der Stadt vor drei Baufachleuten aus Potsdams Partnergemeinde Luzern. Goetzmann rechnet für die öffentliche Auslegung des Plans mit einer regen Beteiligung: Bereits bei der Aufstellung des aktuell geltenden Plans in der zweiten Hälfte der 90er Jahre habe die Verwaltung rund 6000 Vorschläge und Einsprüche von Potsdamer Bürgern erhalten und diese zu „Schwerpunkten“ verdichten müssen. In dem Plan, der alle 15 Jahre überarbeitet wird, werde das Stadtgebiet in Bau-, Frei- und Wasserflächen klassifiziert.

Der neue und gerade in Arbeit befindliche Flächennutzungsplan sei schon jetzt durch die sieben neuen, ländlich geprägten Ortsteile nötig geworden, erklärte Goetzmann den anwesenden Bauexperten – unter ihnen der Luzerner Stadtrat Kurt Bieder und Stadtarchitekt Jean-Pierre Deville. Sie sind in Potsdam zu Gast, weil sie heute Abend ab 18 Uhr am 6. Potsdamer Architekturgespräch teilnehmen, das unter dem Motto „Baukultur als Wirtschaftsfaktor“ in der Schinkelhalle in der Schiffbauergasse stattfindet.

Bereits im vergangenen Mai war ein erster Vorentwurf des Flächennutzungsplans öffentlich ausgelegt worden (PNN berichteten). Darin werden zum Beispiel die Uferwege am Griebnitzsee und am Jungfernsee festgelegt. Den endgültigen Plan müssen nach der Beteiligung der Bürger die Stadtverordneten beschließen – ein sehr komplexes Verfahren, wie Goetzmann betonte.

Doch schienen sich seine Kollegen aus der Schweiz mit solchen langwierigen Prozessen auszukennen. „Bei uns gibt es dazu noch eine Bürgerabstimmung“, so Luzerns Architekt Jean-Pierre Deville. Diese direkte Bürgerbeteiligung sei nicht immer produktiv – vor allem in Bezug auf mögliche Eingemeindungen, um die geringe Stadtfläche von Luzern durch umliegende Dörfer zu vergrößern und damit dringend benötigten Platz für neues Bauland zu bekommen. „Da beneiden wir sie ein wenig um ihre einfacheren Entscheidungsstrukturen“, so Stadtrat Kurt Bieder. Kaum vorstellbar sei es für die Schweiz, dass Eingemeindungen von oben beschlossen würden: „Da gäbe es eine Revolution.“ HK

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