Landeshauptstadt: Flagge zeigen für Tibet
Gunold sorgt sich um deutsche Interessen in China
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Ein kritisches Raunen verursachte ein Stadtverordneter der Linken gestern in der Stadtverordnetenversammlung, als er sich zu einem fraktionsübergreifenden Antrag äußerte. Dieser beauftragte den Oberbürgermeister, „am 10. März 2008 die Nationalflagge des autonomen Gebietes Tibet vor dem Rathaus zu hissen“. Damit schließe sich Potsdam der jährlich stattfindenden Aktion „Deutschland zeigt Flagge für Tibet“ an. Tibet ist seit 1949 von China besetzt. Der Potsdamer Jens Freiberg von der Tibet Initiative Deutschland e.V schilderte vorab in bewegenden Worten, dass durch China 90 Prozent der tibetischen Klöster zerstört worden seien, etwa 1,2 Millionen Tibeter seien seit 1950 ermordet worden. Tausende, insbesondere Jugendliche und Kinder, würden jährlich ins Ausland fliehen, da sie keine Bildungschancen hätten. Er berichtete von einem tödlichen verlaufenden Fluchtversuch am 27. Oktober, den China mit „normaler Grenztätigkeit“ abgetan habe. Der Abgeordnete Dr. Klaus- Uwe Gunold (Die Linke) erklärte darauf, es sei „problematisch, wenn sich eine Stadtverordnetenversammlung zur Frage der Lage von Minderheiten äußert“. Weiter: Zudem sei es nicht gut, mit dem Antrag „die außenwirtschaftlichen Interessen Deutschlands so zu konterkarieren“.
Der Antrag zugunsten Tibets fand dennoch eine Mehrheit. gb
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