zum Hauptinhalt

Landeshauptstadt: Flagge zeigen für Tibet

Potsdamer erinnern an 52. Jahrestag des Tibet- Aufstandes gegen die chinesische Unterdrückung

Stand:

Tenzin Dhundul scheint resigniert zu haben. Der in Deutschland lebende Inder mit tibetischen Wurzeln erklärte, die Unabhängigkeit Tibets von den Chinesen sei ein längst aufgegebenes Ziel. Diese Haltung war allerdings für Ernst Cantner ein weiterer Antrieb, seine Arbeit für das Hochplateau in Asien nicht ruhen zu lassen. Als Sprecher der Tibet-Initiative Deutschland (TID) hisste er am gestrigen Donnerstag gemeinsam mit Vertretern der Potsdamer Stadtspitze die tibetische Fahne vor dem Stadthaus – als Statement der Verbundenheit.

„Flagge zeigen für Tibet“ – die Losung in roten Lettern auf einem Transparent geschrieben – wollte auch Iris Jana Magdowski (CDU) unterstützen, die als Beigeordnete für Kultur, Sport und Schule im Namen des Oberbürgermeisters die Solidarität mit den Tibetern ausdrückte. Am gestrigen 10. März jährte sich der Aufstand der Tibeter gegen die Unterdrückung durch China zum 52. Mal. Die Chinesen hatten den Aufstand gewaltsam niedergeschlagen und tausende Tibeter ermordet. Seither lebt der Dalai Lama, geistiges und politisches Oberhaupt von Tibet neben über 100 000 Tibetern im indischen Exil. „Wir möchten den Tibetern zeigen, dass uns ihr Schicksal nicht gleichgültig ist", erklärte TID-Sprecher Cantner.

Gemeinsam mit 1150 anderen deutschen Städten, in denen gestern laut TID ebenfalls die tibetische Flagge gehisst wurde, wolle man den Tibetern Mut und Kraft geben „gewaltlos für ihre Rechte einzutreten", so Cantner. Die Bewohner des zentralasiatischen Landes werden vom chinesischen Regime daran gehindert, ihre Kultur und die eigene Religion frei auszuüben. Dies verstoße sogar gegen die chinesische Verfassung, in der „Religionsfreiheit gesichert wird“, meinte Dhundul, der gebürtige Inder mit tibetischen Wurzeln, bei der gestrigen Veranstaltung. Für sein Heimatland fordert er Gleichberechtigung, der chinesische Aufschwung ginge „an den Tibetern vorbei“. Momentan gebe es 830 politische Gefangene im von China okkupierten Tibet.

Tenzin Dhundul erklärte, er hoffe auf ein „Zusammenleben mit gegenseitigem Respekt“. TID-Sprecher Ernst Cantner scheute bei seinen Hoffnungen für Tibets Zukunft nicht die großen Vergleiche: Er wünsche sich für den zentralasiatischen Landstrich eine friedliche Revolution, ähnlich der 1989 in Deutschland, sagte Cantner.vek

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
console.debug({ userId: "", verifiedBot: "false", botCategory: "" })