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Landeshauptstadt: Flaute im Lindenpark

„Hausmusik“ lockte wenig Babelsberger an / Sonntagsveranstaltung abgesagt

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Babelsberg – Man kann den Leuten zwar aufs Maul schauen, wie Martin Luther forderte, in den Kopf weniger. Was sie zum Beispiel an den Wochenenden unternehmen, weiß man meist erst hinterher. Der Veranstalter Lindenpark war jedenfalls sehr überrascht, dass zur „Hausmusik“ – so sollte eine neue Veranstaltungsreihe für die ganze Familie heißen – nur wenige Besucher kamen. Mit der Vermutung, dass andere Events mehr gezogen hätten, lag Lindenpark-Chef Dirk Harder nach dem Wochenendfazit jedenfalls nicht richtig. Die Fete von Babelsberg 03 war zwar gut besucht, aber tot getreten hat man sich dort ebenfalls nicht. Lümmelten nun die Potsdamer an den Seen? Waren sie gerade im Urlaub oder einfach nur an einer „Hausmusik“ desinteressiert? Wegen des geringen Besuches am Samstag entschloss sich die Lindenparkleitung jedenfalls, die Sonntagsveranstaltung abzusagen. Kein Trödelmarkt, keine flotte Popmusik, dafür eine Denkpause.

Kathrin Finke-Jetschmanegg, im Lindenpark für die Kinder- und Jugendarbeit und den Bereich Familie zuständig, war auch deshalb über den geringen Zuspruch erstaunt, weil andere Familienveranstaltungen 2008 bisher sehr gut besucht worden sind. „Vielleicht war auch der Titel „Hausmusik“ nicht zugkräftig genug, sinnierte sie. Man werde weiter überlegen, was die Babelsberg er vom Lindenpark erwarten. In den kommenden Wochen wolle man sich ohnehin auf die Suche nach zugkräftigen Angeboten für die ganze Familie machen. Der Lindenpark habe gute Überlebenschancen, so Finke-Jetschmanegg, der Schuldenberg aus vergangenen Zeiten drücke allerdings noch immer. „Wir sind ein bisschen aus dem Bewusstsein der Babelsberger verschwunden. Das wollen wird in Zukunft wieder ändern“, meint die Fachfrau für Kinder und Jugendarbeit.

Dabei war es schon eine recht gute Idee, zur Musik auf der Bühne auch etwas musikalisches an den Ständen zu bieten. So luden zum Beispiel Geigen- und Gitarrenbau dazu ein, sich selbst einmal an der Holzbearbeitung zu versuchen. Gitarrenbauer Robert Schulze hatte zum Beispiel eine ganze Reihe Instrumente mitgebracht, darunter auch eines zum Aufklappen, so dass man gut nachvollziehen konnte, wie eine Gitarre entsteht. Die Wahl der Hölzer bestimme auch ihren Klang, so Schulze. Wer gern etwas fürs Auge hat, kann sich das Instrument zudem mit Intarsien verzieren lassen.

Die Feinarbeit, die den Kenner interessiert, ließ die handwerkenden Kinder allerdings kalt. Sie wolltens übersichtlich und bauten lieber am Stand von „Werkhaus“ Bumerangs. Die kommen tatsächlich auch zurück, versicherte Jens-Uwe Marx von Werkhaus, wo handwerkliche Kurse unterschiedlicher Art laufen. dif

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