Landeshauptstadt: Flicken oder sanieren?
AWO-Kita „Wilde Früchtchen“ in desolatem Zustand – hoffen auf Geld von der Stadt
Stand:
AWO-Kita „Wilde Früchtchen“ in desolatem Zustand – hoffen auf Geld von der Stadt Von Henner Mallwitz Eine Frage blieb auch nach dem gestrigen Vor-Ort-Termin noch im Raum stehen: Soll mit einigen zehntausend Mark nun das Notdürftigste geflickt werden oder wartet man besser auf das Geld für eine komplette Sanierung. Nötig hat das die AWO-Kita „Wilde Früchtchen“ an der Kaiser-Friedrich-Straße in Eiche allemal: Gestern sahen sich Ortsbürgermeister Andreas Klemund und Steffen Zerau vom Liegenschaftsamt die Verhältnisse in dem Hortgebäude an. „Einiges ist ja in den vergangenen Jahren schon passiert“, so Zerau. „Einige Fenster wurden erneuert, und auch mehrere Heizkörper sind eingebaut worden.“ Trotzdem sei ein großer Bedarf festzustellen. Mit dem Träger sei bislang gut zusammengearbeitet worden: Die Stadt stellte das Material – die Arbeiten vor Ort wurden unter anderem vom Hausmeister erledigt. Auch Eltern und Erzieherinnen packten mit an und verschönerten vor allem die untere Etage mit frischer Farbe. Trotzdem blieb so manches Manko bestehen, und die teilweise uralten Waschbecken, die sich nur mit kaltem Wasser füllen lassen, sind da noch das kleinste Übel. An zahlreichen Heizkörpern sind keine Thermostatventile angebracht, so dass sie ständig aufgedreht sind. Das Eingangstor ist schon lange defekt, und auf dem Spielplatz entsteht nach jedem Regen eine große Pfütze, die das Spielen für längere Zeit unmöglich macht. Im Gruppenraum im oberen Geschoss hat sich inzwischen sogar Schimmel an der Wand gebildet: „Das“, so Zerau, „wird sofort erledigt.“ Zustande kam der Vor-Ort-Termin auf Anregung von Ortsbürgermeister Andreas Klemund. Grund sind die 225000 Euro, die die Stadt zusätzlich für die Kitasanierung im Haushalt bereit stellen will. Am Mittwoch berät die Stadtverordnetenversammlung darüber. „Wenn das erledigt ist, wird eine Prioritätenliste erstellt“, so Klemund. „Durch Termine wie diesen kann sich die Verwaltung am besten ein Bild von den Zuständen machen.“ Gerade die Kita in Eiche sei auf eine Unterstützung sehr angewiesen, weil es hier zudem bauliche und Sicherheitsprobleme gebe. So gibt es nur eine schmale Treppe ins Obergeschoss, die mit rund 60 Zentimetern Breite den Sicherheitsanforderungen nicht genügt. Klemund: „Im Brandfall oder bei einem Unfall kann sie zur zusätzlichen Gefahr werden.“ Sie müsse dringend auf einen Meter Breite erweitert werden – ebenso sei ein zweiter Rettungsweg dringend erforderlich. In dem Hort an der Kaiser-Friedrich-Straße werden bis zu 60 Kinder betreut. Der Bedarf ist jedoch größer: Die Kinder der künftigen ersten Klasse müssen in der Schule untergebracht werden, da einerseits der Platz nicht ausreicht, andererseits die bestehenden Möglichkeiten eine größere Kapazität nicht zulassen.
Henner Mallwitz
- showPaywall:
- false
- isSubscriber:
- false
- isPaid: