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Landeshauptstadt: Fliegende Mini-Marterpfähle

Seit gestern gastiert der Circus Voyage mit neuem Programm am Volkspark

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Seit gestern gastiert der Circus Voyage mit neuem Programm am Volkspark Von Nicola Petri Beinahe wäre es knapp geworden! Es ist zwei Stunden vor der ersten Vorführung des 2. Potsdamer Nikolaus-Circus am Volkspark im Bornstedter Feld, zum ersten Mal will der Circus Voyage sein neues Programm vorstellen. Eigentlich sollte das Zirkuszelt bereits am Dienstag um 8 Uhr stehen. Wegen des Sturms konnte aber erst zehn Stunden später mit dem Hochziehen der Zeltplanen begonnen werden. Dementsprechend hektisch geht es an diesem Premieren-Mittwoch im Zirkus zu. Letzte Handgriffe: Defekte Lampen werden schnell gewechselt, die Artisten geschminkt und das Kiewer Orchester probt zum letzten Mal seine Stücke ein. Bei allen 35 Mitgliedern des Circus Voyage steigt das Lampenfieber. Die Aufregung steht der jungen Truppe um Zirkusdirektor Alois Spindler ins Gesicht geschrieben. Selbst der Geschäftsführer und Moderator der Vorstellung, Thorsten Brandstätter, ist gespannt, ob alles problemlos klappt. Denn es stehen an diesem Tag zahlreiche Premieren auf dem Programm. Die sieben, gerade 14 Monate alten, bengalischen Tiger warten auf ihren ersten Auftritt. Die ingesamt über 60 Zirkustiere sind der ganze Stolz des 30-Jährigen: „Wir brauchen keine Tiere zu engagieren, wir haben viele.“ Unter ihnen befindet sich die größte Elefantenkuh Europas. Die insgesamt fünf afrikanischen Elefanten wiegen zusammen über 20 Tonnen. Weitere Attraktionen sind asiatische Kamele, spanische Pferde und die 3,45 Meter große Giraffe Bagira, eine von nur vier Zirkusgiraffen in Deutschland. Brandstätter betont: „Alle Tiere werden nach den Leitlinien des Bundesministeriums für Verbraucherschutz, Ernährung und Landwirtschaft gehalten.“ Internationale Besetzung gibt es aber nicht nur bei den Tieren, auch die Artisten kommen aus aller Welt. Die Schau der Flugtrapez-Gruppe „The flying Baykonur“ ist neu und kommt direkt vom Moskauer Staatszirkus. „Sie ist eine der wenigen Trapezflieger-Gruppen, die den dreifachen Salto beherrscht“, schwärmt Brandstätter. Bei indianischen und tschechischen Jongleuren fliegen Mini-Marterpfähle oder brennende Keulen durch die Luft. Das amerikanische Artistenpaar von „Duo Future“ auf dem Todesrad komplettiert das Programm. Natürlich darf der Clown in der Manege nicht fehlen, Sepp sorgt für heitere Abwechslung beim Publikum. Trotz alberner Späße möchte der Circus Voyage ein „seriöser Zirkus“ sein, sagt Brandstätter. Er hat vor, den Potsdamer Nikolaus-Circus als festen Termin im Kalender einzutragen. Bis der Zirkus am 6. Dezember um 17 Uhr endet, gibt es außer am 29. und 30. November täglich eine Vorstellung um 16 und um 19 Uhr zu sehen.

Nicola Petri

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