zum Hauptinhalt

ATLAS: Fliegende Urne?

ATLAS Günter Schenke über Wähler, die selbst kein Kreuz machen können Die Bitte, einen Wahlhelfer mit der „fliegenden Wahlurne“ vorbeizuschicken, erreicht Matthias Förster vom Wahlbüro Potsdam immer seltener. Diese aus der Zeit der unfreien Wahlen bekannte Praxis, die Heerscharen von Helfern in Bewegung setzte, um bei alten oder pflegebedürftigen Menschen die Stimmen einzufangen, gibt es laut Wahlordnung nicht mehr.

Stand:

ATLAS Günter Schenke über Wähler, die selbst kein Kreuz machen können Die Bitte, einen Wahlhelfer mit der „fliegenden Wahlurne“ vorbeizuschicken, erreicht Matthias Förster vom Wahlbüro Potsdam immer seltener. Diese aus der Zeit der unfreien Wahlen bekannte Praxis, die Heerscharen von Helfern in Bewegung setzte, um bei alten oder pflegebedürftigen Menschen die Stimmen einzufangen, gibt es laut Wahlordnung nicht mehr. „Jeder muss selbst im Wahllokal erscheinen“, sagt der Wahlleiter. Und wer so krank ist, dass er physisch nicht in der Lage ist, zu erscheinen oder dem es unmöglich ist, ein Kreuz zu schreiben? Diese Wahlberechtigten haben am Wahltag keine Möglichkeit, ihre Stimme abzugeben. Ihnen bleibt innerhalb von drei Wochen vor dem Wahltag nur die Alternative der Briefwahl, wobei eine Vertrauensperson, die auf dem Stimmzettel ihre Mitwirkung per Unterschrift versichern muss, nach dem Willen des Wahlberechtigten handelt. „Wir haben im Vorfeld alle Heime angeschrieben, damit die Hilfsbedürftigen die Wahlunterlagen anfordern“, sagt der Wahlleiter. Selbst Menschen, die einen vom Amtsgericht bestellten Betreuer für ihre persönlichen Angelegenheiten haben, müssen die Wahl selbst oder nach eigenem Willen vollziehen. Nur dann hat alles seine (Wahl-) Ordnung.

Günter Schenke

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
console.debug({ userId: "", verifiedBot: "false", botCategory: "" })