Landeshauptstadt: Fliegerbombe bei Suchaktion übersehen Behörde sieht keine Unregelmäßigkeiten
Teltower Vorstadt – Die am Montag überraschend von einem Bagger freigelegte Fliegerbombe wurde auf einer Fläche gefunden, die bereits auf Sprengsätze aus dem Zweiten Weltkrieg untersucht worden war und als kampfmittelfrei galt. Das bestätigte die Sprecherin des Kampfmittelbeseitigungsdiensts (KMBD), Birte Palke, auf PNN-Anfrage.
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Teltower Vorstadt – Die am Montag überraschend von einem Bagger freigelegte Fliegerbombe wurde auf einer Fläche gefunden, die bereits auf Sprengsätze aus dem Zweiten Weltkrieg untersucht worden war und als kampfmittelfrei galt. Das bestätigte die Sprecherin des Kampfmittelbeseitigungsdiensts (KMBD), Birte Palke, auf PNN-Anfrage. „Auf dem Grundstück waren alle erkennbaren Vermutungspunkte und Bombentrichter sowie Verdachtsflächen untersucht wurden – bei der Bombe handelte es sich um einen tatsächlichen Zufallsfund“, so Palke.
Wie berichtet war die 250 Kilogramm schwere Fliegerbombe am Montag gegen 15.30 Uhr bei archäologischen Arbeiten im Nuthewinkel nahe der Horststraße entdeckt worden. Dort wird eine Wohnanlage gebaut. Weil der Sprengkörper dabei von dem Bagger bewegt wurde, musste die amerikanische Bombe kurzfristig entschärft werden, rund 300 Anwohner mussten kurzfristig noch am Abend ihre Wohnungen verlassen. Erst gegen Mitternacht konnte die Stadtverwaltung Entwarnung geben.
Erst Anfang des Jahres hatte es im nordrhein-westfälischen Euskirchen einen ähnlichen Fall gegeben. Dort war ein Baggerfahrer ums Leben gekommen, nachdem sein Fahrzeug gegen eine Bombe gestoßen war. Danach hatte Ordnungsdezernentin Elona Müller-Preinesberger (parteilos) den PNN gesagt, sie könne sich einen ähnlichen Fall in Potsdam nur sehr schwer vorstellen. Denn vor jeder Baumaßnahme innerhalb einer Verdachtsfläche für Weltkriegsmunition müsse ein Gutachten erbracht werden, das die sogenannte Kampfmittelfreiheit des Grundstückes bestätigt.
KMBD-Sprecherin Palke sagte, die damalige – nach PNN-Informationen von einer privaten Firma durchgeführte – Untersuchung sei nach dem Stand der Technik und den Grundsätzen der Kampfmittelräumung erfolgt. Nach derzeitigem Erkenntnisstand könnten keine Unregelmäßigkeiten festgestellt werden. Durch den KMBD würden vor einer Suchaktion nach Kampfmitteln unter anderem Kriegsluftbilder ausgewertet, um gezielt nach Munition suchen zu können. Diese Analyse habe keine Hinweise ergeben, dass an der Stelle des Fundes eine Bombe zu vermuten war, sagte Palke. Daher müssten aus Sicht des KMBD auch keine generellen Konsequenzen für die künftige Arbeit gezogen werden. HK
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