Landeshauptstadt: Flüchtlinge laden zum Sommerfest Wohnprojekt will Potsdamern danken
Potsdam-West - Was ist das tschetschenische Nationalgericht? Welche Speisen kochen Frauen in Somalia?
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Potsdam-West - Was ist das tschetschenische Nationalgericht? Welche Speisen kochen Frauen in Somalia? Und was kommt bei syrischen Familien auf den Tisch? Einige dieser Fragen könnten sich am Samstag beim Nachbarschaftsfest in der Haeckelstraße klären. Denn die Bewohner des Wohnprojektes für Flüchtlinge laden ab 14 Uhr zu einem ersten Sommerfest auf der „Platte“ an der Ecke Haeckel-/Knobelsdorffstraße ein und wollen die Gäste mit landestypischen Speisen bekochen.
Trotz Kultur- und Sprachbarrieren hätten die Flüchtlinge in der Haeckelstraße viel Unterstützung von den Potsdamern erfahren, sagt Frederike Hoffman, Mitarbeiterin des Sozialträgers Internationaler Bund, der das Wohnungsprojekt betreibt. „Um sich zu dafür zu bedanken, wollten die Bewohner das Nachbarschaftsfest organisieren.“ Damit sich interessierte Potsdamer und Flüchtlinge auch unterhalten können, werden Dolmetscher vor Ort sein, die die Kommunikation unterstützen. Ebenso ist ein Kinderprogramm geplant – schließlich ist fast die Hälfte der 61 Flüchtlinge im Kindesalter. Die Kleinen können am Samstag basteln, sich schminken lassen oder an einem Sportparcours teilnehmen.
Die Flüchtlinge aus Tschetschenien, Somalia, Kamerun, Syrien oder dem Irak sind seit rund einem halben Jahr in zwei Wohnblöcken in der Haeckelstraße untergebracht. Verteilt auf 22 Wohnungen leben sie Tür an Tür mit Potsdamern. Unterstützt werden die Flüchtlinge durch Anwohner und etwa das Stadtteilnetzwerk Potsdam-West, das bereits zur Ankunft der Asylbewerber ein Fest organisiert hatte. Die Haeckelstraße gilt als Vorzeigeprojekt für das sogenannte Potsdamer Modell, bei dem Flüchtlinge in vielen Wohnungen verteilt werden, anstatt sie zentral in Sammelunterkünften unterzubringen.
Zuletzt hatte die Stadt die Zahl der Flüchtlinge, die Potsdam in diesem Jahr aufnehmen muss, erneut nach oben korrigieren müssen. 2014 werden 386 Neuankömmlinge erwartet, Anfang des Jahres war man noch von 279 neuen Asylbewerbern ausgegangen. aps/wik
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