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Landeshauptstadt: Flüchtlinge ziehen ab Montag um Lieferwagen pendelt eine Woche zum Schlaatz

Schlaatz/ Nedlitz - Nun wird es ernst. Ab kommenden Montag beginnt der Umzug von rund 150 in Potsdam lebenden Flüchtlingen in eine neue Unterkunft.

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Schlaatz/ Nedlitz - Nun wird es ernst. Ab kommenden Montag beginnt der Umzug von rund 150 in Potsdam lebenden Flüchtlingen in eine neue Unterkunft. Den Beginn bestätigte gestern Diakonie-Chef Marcel Kankarowitsch, dessen Wohlfahrtsorganisation ab 1. Mai verantwortlich für die Arbeit von Potsdams neuem Asylbewerberheim am Schlaatz sein wird. Damit endet die fünfjährige Zeit des Flüchtlingsdorfes am Lerchensteig schon zwei Monate früher als noch im Januar von der Stadtspitze öffentlich kommuniziert. Allerdings sei der vorgezogene Umzug in den frisch renovierten Wohnblock in der Straße Am Nuthetal so mit der Verwaltung abgesprochen, sagte Kankarowitsch – „um die Vorlaufkosten“ für die Diakonie möglichst gering zu halten. „Wir hätten sonst schon Mietkosten, aber keine Mieter.“

Auch zum genauen Ablauf des Umzugs konnte Kankarowitsch bereits Auskunft geben. So werde ein Lieferwagen bis Freitag täglich zweimal zwischen Lerchensteig und Schlaatz pendeln, um das Hab und Gut der Flüchtlinge umzuziehen. „So werden wir die Menschen der Reihe nach aufnehmen können.“ Allerdings muss dafür noch im neuen Haus gearbeitet werden: Ein Besuch der PNN vor Ort zeigte, dass längst nicht in allen Zimmern fertige Möbel stehen und manches in dem Gebäude noch provisorisch wirkt. „Die Zimmer werden die Woche über nach und nach fertig“, so Kankarowitsch. Während der Debatte hatten Asylbewerber die Bedingungen in dem Wohnblock kritisiert, etwa bestehende Durchgangszimmer.

Anfang des Jahres hatte die Verwaltung die Diakonie beauftragt, künftig mit einem Budget von etwa 700 000 Euro für die Betreuung der in Potsdam lebenden Flüchtlinge zu sorgen. Bis dato hatte die Potsdamer Arbeiterwohlfahrt diese Aufgabe übernommen. Seitdem gibt es atmosphärische Spannungen zwischen den beiden Verbänden, sie werfen sich gegenseitig vor, nicht miteinander zu reden. „Die Kommunikation ist mühselig“, sagte beispielsweise Kankarowitsch.

Vor diesem Hintergrund war in der Verwaltung diese Woche niemand für das Thema wirklich zuständig. „Der zuständige Bereichsleiter ist im Urlaub“, sagte Stadtsprecherin Rita Haack gestern auf eine PNN-Anfrage zum Thema. So bleibt vor dem Umzugsbeginn unklar, wie die Stadt die angekündigten 63 000 Euro verwenden will, die die Integration der neuen Schlaatz-Bewohner unterstützen sollen. Die SPD hat nun gefordert, dieses Geld den Begegnungsvereinen vor Ort direkt zur Verfügung zu stellen. H. Kramer

H. Kramer

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